Geschichte
Müncheberg entstand aus einem von Zisterziensermönchen (Kloster Leubus) gegründeten Marktflecken; diese hatten das Land 1224/25 vom schlesischen Piastenfürsten Heinrich dem Bärtigen geschenkt bekommen. Als Datum der Stadtgründung gilt jedoch nicht das Jahr dieser Schenkung, sondern das Datum der ersten schriftlichen Erwähnung des Marktfleckens, der 29. Juni 1232.
Anno 1319 wurde die 7 Meter hohe Stadtmauer mit den zwei Stadttoren, dem Küstriner Tor (Storchenturm genannt) und dem Berliner Tor (Pulverturm), gebaut.
Im April des Jahres 1432 wird Trebnitz von Hussiten vollständig zerstört, Müncheberg fällt am 17. April 1432 zu großen Teilen in Schutt und Asche, nachdem die Hussiten das Küstriner Tor zerstört und die Kirche geplündert hatten. Der 30-jährige Krieg und die Pest im späten Mittelalter hinterließen ihre Spuren. Zudem brannte die Stadt einige Male. Der schlimmste Stadtbrand im Jahre 1641 ließ nur die Kirche und 8 umliegende Häuser übrig.
Zu Beginn des 18. Jahrhundert wurden 40 französische Familien angesiedelt und eine ständige Garnison errichtet. Das führte sowohl zu einer spürbaren Belebung des Handels- und Geschäftslebens als auch zu einem deutlichen Bevölkerungszuwachs. Noch heute zeugt die Französische Straße in der Altstadt von dieser Zeit.
Durch die Verlegung wichtiger Postlinien über Müncheberg und den Ausbau der Kunststraßen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts (Reichsstraße 1) wurde die Stadt zu einem Zentrum des Warenverkehrs in Richtung Osten.
Den Ersten Weltkrieg bezahlten 129 Müncheberger mit ihrem Leben. Vom Zweiten Weltkrieg zeugen Kriegsgräberstätten auf den Müncheberger Friedhöfen und ein Ehrenmal an der B 1. Beim Vormarsch der Roten Armee gegen Berlin wurde ein Großteil der historischen Bausubstanz zerstört.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die 1856 erbaute Neue Synagoge in der Hinterstraße 155 von SA-Männern geschändet und zerstört. An die Jüdische Gemeinde und ihr Gotteshaus erinnert seit 1995 eine Gedenktafel in der Rathausstraße 2. Im Wald zwischen dem Ortsteil Hermersdorf und Wulkow sowie zwischen Wulkow und Neuhardenberg wurden während des Zweiten Weltkrieges zwei KZ-Außenlager errichtet. Seit 1995 erinnern ein Gedenkstein in der Hauptstraße von Hermersdorf sowie eine Gedenktafel am Schullandheim neben der Kirche an die Toten dieser Außenlager des KZ Sachsenhausen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die kriegszerstörte Altstadt größtenteils neu wiederaufgebaut.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die verbliebenen Baudenkmäler, insbesondere die Stadtkirche St. Marien, restauriert und einer neuen Nutzung zugeführt.
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