Flagge von Ukraine

Ukraine

Hauptstadt
Kiew
 
Fläche
603.700 km²
 
Bevölkerung
45.986.000
 
pro km²
76 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
10:34
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort mit dem polnischen Namen MużyÅ‚owice wurde von der Familie MużyÅ‚o gegründet und erstmals durch die beiden Brüder Herbert und Frydysz (Friedrich) Fullenstein am 22. Juli 1386 erwähnt. Bis ins späte 16. Jahrhundert war MużyÅ‚owice in der Hand dieser Familie. Nachdem die Familie der „MużyÅ‚o“ in Muzyla/Provinz Podolien im 15. Jahrhundert ausgestorben war, fielen die Besitztümer an den König zurück, der sie im Jahre 1604 dem Starosten aus Jaworow Stanuislaw Stadnicki von Å»migród überließ. Dieser vermachte den Ort dem in Lemberg ansässigen Jesuitenkolleg. Die Kapelle der Jesuiten bestand ab 1649 bis zum Bau des Kapellenneubaues im Jahr 1761. Der Neubau der Kapelle wurde in gleicher Front wie das Herrenhaus errichtet. Die Kapelle, die der Jungfrau Maria geweiht war, wurde aus kleinen Ziegelsteinen erbaut, mit weißen Ziegeln gedeckt und besaß einen kleinen Glockenturm. Der Jesuitenorden wurde offiziell im Jahre 1773 durch Joseph II. aufgehoben, so auch das Lemberger Jesuitenkolleg. Die Jesuiten verließen MużyÅ‚owice. Der Ort besaß außerdem noch eine alte, große Backsteinburg. In den Jahren 1780/81 wurde der Grundbesitz der im Ort ansässigen Jesuiten durch Joseph II. enteignet. Das Kloster wurde aufgehoben. Um Plünderungen vorzubeugen, wurde das Gebiet schon sehr schnell in der Zeit von Juli bis August 1782 von mährischen Familien besiedelt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich hierbei um Soldaten mit ihren Angehörigen. Im Jahr 1783/84 kamen weitere 27 Familien aus Mährisch Neustadt zur Ansiedlung. Die meisten von ihnen sind aber ins Banat und nach Ungarn weitergewandert.

Münchenthal oder auch MużyÅ‚owice Kolonia wurde im Jahr 1783 als rein katholische Siedlung gegründet. Zu den 101 ansässigen Familien wurden in Münchenthal 40 deutsche Kolonistenfamilien aus Württemberg, Elsaß-Lothringen und aus der Gegend von Mainz angesiedelt. Das Gesamtausmaß des unter den 141 Bauernfamilien verteilten Landes betrug 1292 Joch Acker und 357 Joch Wiesen. Hiervon wurde den 40 Kolonisten-Familien 30 Prozent zugeteilt. Von den 5,1150 Joch Wald erhielten die Kolonisten keinen Anteil. Zu MużyÅ‚owice gehört auch noch die griechisch-katholische Pfarrkirche des Erzengels Michael, die zum Dekanat von Sadowa-Wisznia/Przemysl Diözese gehört.

Die deutsche Wehrmacht eroberte Lemberg 1941. Zwischenzeitlich nahmen die Rotarmisten Ostgalizien ein. Die deutsche Wehrmacht besetzte im Juni 1944 den Ort Münchenthal auf dem Rückzug vor der herannahenden Roten Armee erneut. Am 29. Juli 1944 wurde Lemberg von der Roten Arme befreit. Ukrainische Partisanen (UPA) haben die Kirche aufgrund von Zerwürfnissen mit den Polen angezündet. So ist der derzeitige Zustand im Jahr 2000 zu erklären. Bewegliche Kirchengüter wurden in der Kirche von Rodatyce sichergestellt. Der Glockenturm, das Dach und ein großer Teil der Kirche sind völlig zerstört, alles macht einen trostlosen Eindruck, wie die Bilder von 1995 belegen. Nach 1945 haben die Russen eine Kolchose in Münchenthal errichtet und dabei die Kirche als Lagerhalle für Dünger genutzt.

Der deutsche Friedhof ist ebenfalls in einem schlechten Zustand. Die meisten Grabsteine sind umgefallen und dabei zerbrochen. Die Kirche war nach Aussagen einer Zeitzeugin, die Münchenthal im Jahr 1942 verließ, zu dieser Zeit noch in einem guten Zustand. Nach ihrer Rückkehr in 1945 fand sie die Kirche aber zerstört vor. (russischer Vormarsch Juni/Juli 1944)
Zur Zeit (2005) wird die Wiederherrichtung des Münchenhaler Friedhofes und die Aufstellung eines Kreuzmonumentes durch Unterstützung deutscher und kanadischer ehemaliger Münchenthaler in Erwägung gezogen.

Zahl der Einwohner und Häuser der deutschen Kolonie Münchenthal

Jahr Häuser Familien Personen
1786 40 40 199
1811 40 40 200
1928 400
1934 397
1939 370

Die meisten Orte bestanden aber nicht nur aus den sogenannten Kolonien der Siedler, sondern beheimateten außerdem noch Polen, Ruthenen und gegebenenfalls auch Juden, so dass sich die Gesamteinwohnerzahl der Orte auf wesentlich mehr Personen belief. So lebten exemplarisch in MużyÅ‚owice im Jahr 1869 1185 Einwohner in 189 Häusern.

Basierend auf dem Artikel Muschylowytschi der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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