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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
17.02.2025
08:42
 
 
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»
 

Geschichte

Um 500 n. Chr. und später entstand die erste nachweisbare Siedlung (Markung des Muotho), jedoch wurde die Stätte erst um 1100 bis 1200 bekannter. Die Grundherrschaften wechselten schnell: Hohenstaufen, Weinsberg und Rechberg. Allmählich wurden Gmünder Klöster und Familien die Hauptgrundbesitzer.
Die erste Erwähnung des Ortsnamen „Mutlangen“ erfolgte 1293 in den Schriften des Klosters Lorch, dem wohl Mutlangen gehörte. Mit der Urkunde vom 22. Juli 1293 nahm Graf Eberhard von Württemberg das Kloster Lorch und seine Güter in den Schutz.

1581 wurde Mutlangen von Schwäbisch Gmünd in Besitz genommen. Einer der Rechberger Herren belieh seinen Weiler Mutlangen aus Geldmangel an die Stadt. Das Pfand konnte von den Rechbergern nicht mehr eingelöst werden.

Im Zuge der Säkularisation um 1800 wurden Klöster aufgelöst und ihr Besitz vom Staat oder von Fürsten konfisziert. Auch die Freie Reichsstadt Gmünd verlor ihre Selbstständigkeit und kam zum neuen Königreich Württemberg. Somit wurde auch Mutlangen württembergisch und gehörte fortan zum Oberamt Gmünd, aus dem 1938 der Landkreis Schwäbisch Gmünd wurde.

Um 1945 hatte Mutlangen etwa 1200 Einwohner und wies eine überwiegend landwirtschaftlich geprägte Beschäftigungsstruktur auf. Unmittelbar nach Kriegsende wurden in der Gemeinde zahlreiche Heimatvertriebene und Flüchtlinge integriert. In der Folgezeit siedelten sich einige Industrie- und Gewerbebetriebe in der Gemeinde an, so dass sich die Struktur Mutlangens vom Bauerndorf zu einer Industrie- und Wohngemeinde wandelte. Die Einwohnerzahl stieg kontinuierlich bis heute auf nahezu 6.400 Personen an.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform entschieden sich Verwaltung und Gemeinderat trotz gegenteiliger Bemühungen der Stadt Schwäbisch Gmünd für die Selbstständigkeit der Gemeinde. Diese konnte unter anderem auch durch Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Schwäbischer Wald, der außer Mutlangen die Gemeinden Ruppertshofen, Spraitbach, Durlangen und Täferrot angehören, sichergestellt werden. 1973 wurde im Rahmen der Neugliederung der Ortsteil Pfersbach, der bis dahin zur Gemeinde Großdeinbach gehört hatte, nach Mutlangen eingemeindet. Die Gemeinde selbst kam zum neuen Ostalbkreis.

Weltweit bekannt wurde Mutlangen durch die von 1982 bis 1990 auf der Mutlanger Heide stationierten Pershing-II-Raketen. Um den Abzug der Nuklear-Raketen zu erreichen, veranstalteten Raketengegner wiederholt ein Friedenscamp und riefen zur Blockade des Depots auf. Die Pressehütte Mutlangen wurde zum Anlaufpunkt für die Friedensdemonstranten und Ausgangspunkt für die Raketenverfolgung und Aktionen. 2999 Blockierer wurden hier festgenommen. Sie wurden wegen Nötigung angezeigt und in der Regel vom zuständigen Amtsgericht Schwäbisch Gmünd zu Geldstrafen von 20 Tagessätzen verurteilt. Das Bundesverfassungsgericht hob später die Verurteilung als verfassungswidrig auf. Mit dem INF-Vertrag wurden die Pershing-II-Raketen aus Mutlangen abgezogen. Das Gelände des ehemaligen Atomwaffenlagers ist heute Neubaugebiet.

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