Geschichte
Napier kann eine ausführliche MÄori-Geschichte aufweisen. Die hier ansässigen Stämme waren mitunter die ersten, die über Neuseeland-Umrundung von James Cook im Jahr 1769/1770 hinaus Erfahrungen mit Europäern machten.Das Gebiet des heutigen Napier wurde nämlich schon vor 1850 von Walfängern als Basis genutzt, als dann im Laufe der 1850er-Jahre die Britische Krone vom Land Besitz ergriff und Hoteliers und Farmer die Stadt sowie das Umland "kultivierten". 1854 wurde Alfred Domett, späterer Premierminister von Neuseeland, als Magistrat in diese Gegend gesandt, um Bebauungs- bzw. Entwicklungspläne für die inzwischen nach Sir Charles Napier, einem britischen General, der sich im kolonialen Indien für das Britische Empire einsetzte, benannte Stadt zu erarbeiten.
Ab 1852 war Napier auch verwaltungstechnisch gesehen das Zentrum der Region, da es Hauptstadt der Provinz Hawke’s Bay war, bis diese Art die Provinzen im Jahr 1876 abgeschafft wurden. Die Entwicklung der Stadt war größtenteils beschränkt auf die Gegenden um den Hafen und die Bebauung von Scinde Island (dt. Scinde-Insel), die heute den Bluff Hill bildet. Zu diesem Zeitpunkt verteilte sich Napier noch auf einige Inseln und zwischen - zur heutigen Zeit - wichtigen Verbindungen befanden sich ausgedehnte Sumpfgebiete.
Diese Situation änderte sich schlagartig, als Napier und die restliche Hawke Bay am 3. Februar 1931 von einem Erdbeben mit anschließendem Großfeuer zerstört wurde. Um 10:47 Uhr dieses Tages veränderten zwei Erdstöße mit einer Stärke von 7,9 auf der Richter-Skala das Bild der Region völlig. Napier und die Nachbarstadt Hastings wurden komplett zerstört.
Das Erdbeben ließ aber auch den Erdboden um 2 Meter heben, so dass aus der Ahuriri Lagoon sowie aus großen Wattgebieten 40 km² Neuland entstanden. Auf diesem entstand Napiers neues Lifestyle-Zentrum Ahuriri.
Die Stadt wurde trotz der auch an Neuseeland nicht vorübergehenden Weltwirtschaftskrise komplett im Art Déco-Stil wieder aufgebaut. Es sollte eine Botschaft an die Menschen sein: Lasst uns eine neue Epoche beginnen. So wurden Architekturstudenten und Arbeitslose aus dem ganzen Land nach Napier gesandt und mit dem Wiederaufbau betraut. Die Pastellfarben entstanden dabei aus der Not heraus: Die Farben wurden mit Wasser gestreckt. Darüber hinaus war Art Déco eine der günstigsten Varianten, um die Stadt wiederaufzubauen, da billige Betonplatten verwendet werden konnten und auch die Dekoration an den Häusern in diesem Stil relativ einfach ist.
Basierend auf dem Artikel Napier (Neuseeland) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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