Geschichte
Das heutige Narbonne war die erste römische Kolonie außerhalb Italiens. Sie wurde im damaligen Gallien um 118 v. Chr. als Colonia Narbo Martius errichtet. Durch sie hindurch führte die Via Domitia, die erste Römerstraße in Gallien, deren Bau etwa in die Gründungszeit der Kolonie fällt, und das italienische Stammland mit den spanischen Kolonien verband. Bei Narbonne verband sich die Via Domitia mit der Via Aquitania, die durch Toulouse und Bordeaux zum Atlantischen Ozean führte.
Später wurde die Provincia des südlichen Gallien als Gallia Narbonensis nach ihrer Hauptstadt benannt. Als Verwaltungssitz der römischen Provinzverwaltung konnten Archäologen nachweisen, dass Narbonne wirtschaftlich florierte und architektonische Meisterleistungen beherbergte.
Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches war Narbonne bis ins 8. Jahrhundert die Hauptstadt der Provinz Septimania der Westgoten (413–720). Narbonne war 719 die erste Stadt des Frankenreichs, die islamisch wurde. Bis 759 wurde es von den Mauren gehalten, ehe König Pippin sie zurückschlagen konnte, siehe Islam in Frankreich. 793 wurde es von Hischam I., dem Herrscher von Andalusien zerstört, gebrandschatzt und entvölkert.
In der Zeit des Mittelalters ist Narbonne vor allem als Heimat der Katharer bekannt geworden. Von 1272 bis 1332 wurde in Narbonne die Kathedrale Saint-Just errichtet, die mit einer Chorhöhe von 41 Metern eine der höchsten Frankreichs ist.
Narbonne ist mit ca. 50.000 Einwohnern eine der größeren Städte der historischen Provinz Languedoc.
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