Sehenswürdigkeiten
Die erste auf Amrum betriebene Windmühle wurde 1771 von Erk Knudten in Nebel erbaut, und beherbergt heute ein Heimatmuseum und im Sommer Ausstellungen diverser Künstler. Es handelt sich um einen sogenannten Erdholländer mit Graupengang, Jalousieklappenflügeln und Windrose, der noch bis 1962 in Betrieb war. Sie wurde durch den Pastor Erich Pörksen vor dem Abriss bewahrt, der in ihr 1963 den Verein zur Erhaltung der Amrumer Windmühle gründete. Die Mühle ist heute noch betriebsfähig.
Gegenüber der Windmühle befindet sich der Amrumer Heimatlosenfriedhof, auf dem nicht identifizierbare Wasserleichen bestattet wurden. Die meisten Gräber stammen vom Beginn des 20. Jahrhunderts, das letzte aus dem Jahr 1969. Seitdem konnten alle vor Amrum gefundenen Ertrunkenen aufgrund besserer Techniken identifiziert werden. Jedes Grab ist mit einem schlichten Holzkreuz mit eingeschnitztem Funddatum versehen.
Der 1981 errichtete Leuchtturm „Nebel“ ist eine moderne, aus Aluminium bestehende, 9,6 m hohe Konstruktion. Durch die Lage hat das Leitfeuer für die Norderaue eine Feuerhöhe von 16 m über MThw (mittleres Tidehochwasser) und eine Tragweite von 15,6 bis 19,5 sm.
Das Öömrang Hüs in Nebel, Waaswai 1, ist ein weitgehend im Originalzustand belassenes, etwa 1751 gebautes Friesenhaus, das dem Öömrang Ferian gehört. Der ursprüngliche Besitzer war ein Kapitän, der sein Schiff in der Wohnstube (de Dörnsk) auf einer Fliesenwand abbilden ließ. Das Haus kann besichtigt werden. In Küche, Wohnstube und weiteren Räumen wird die Wohnkultur vergangener Tage gezeigt. Im Dachraum finden wechselnde Ausstellungen statt. In der Wohnstube des Öömrang Hüs finden Trauungen statt.
Der Ortskern von Nebel ist durch weitere reetgedeckte Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert geprägt.
Die ebenfalls reetgedeckte St. Clemens-Kirche beherbergt eine Reihe von Kunstschätzen. Dazu gehört eine hölzerne, frühgotische Apostelgruppe (Das himmlische Abendmahl), die angeblich in einer Sturmflut auf Amrum angeschwemmt wurde. Der Taufstein stammt aus romanischer Zeit. Das schmale Kirchenschiff, an der Längsseite und über dem Eingang in geringer Höhe von einer hölzernen Empore durchzogen, vermittelt den räumlichen Eindruck eines Schiffskörpers. Sehenswert ist auch der Friedhof vor der Kirche mit Grabsteinen aus der Zeit von 1670 bis 1830, die neben Schiffsdarstellungen in Stein gemeißelte kurze Texte über das Leben der Verstorbenen enthalten. Der 36 Meter hohe, kupfergedeckte Kirchturm wurde erst 1908 errichtet.
Die St. Clemens-Kirchengemeinde ist im Besitz eines Exemplars des Missale Slesvicense, eines 1486 von Steffen Arndes gedrucktes Liturgiebuchs, das in nur vier Exemplaren erhalten ist und als ältestes in Schleswig-Holstein bzw. Dänemark gedrucktes Buch gilt. Das Buch befindet sich im Nordelbischen Kirchenarchiv in Kiel und wird gelegentlich in der Kirche ausgestellt.
Bild:Amrum-Kirche-Nebel-IMG_0500.png|Kirche in Nebel, Amrum
Bild:Amrum-Nebel-Grabstein_IMG_0506.jpg|Grabstein auf Seemannsgrab, Friedhof Nebel
Bild:Amrum-Nebel-Seemannsgrab_IMG_0510.jpg|Grabstein auf Seemannsgrab, Friedhof Nebel
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