Flagge von Russland

Russland

Hauptstadt
Moskau
 
Fläche
17.075.400 km²
 
Bevölkerung
142.537.000
 
pro km²
8 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
09:19
 
 
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Geschichte

1653 errichtete ein Kosakentrupp unter Pjotr Beketow (etwa 1610-1656) am rechten Ufer der Schilka, gegenüber der Mündung der Nertscha, einen Ostrog mit Namen Neljudski. An dieser Stelle befand sich später das Dorf Monastyrskoje, heute Kalinino. 1658 wurde der Ostrog durch den Jenisseisker Wojwoden Afanassi Paschkow (?-1664) die Nertscha aufwärts, auf eine Insel zwischen zwei Flussarmen, verlegt. Ab 1689 nannte sich die entstandene Siedlung „Stadt“. Im selben Jahr wurde hier der Vertrag von Nertschinsk, der die Beziehungen und Grenzverlauf in Transbaikalien zwischen Russland und China (dem Mandschureich der Qing-Dynastie) für die nächsten gut 150 Jahre regulierte. 1697 wurde eine Zollstation für den Export von Fellen nach China eingerichtet. Seit dieser Zeit wurden in der Gegend flüchtige leibeigene Bauern mit dem Ziel der Kolonisierung angesiedelt.

Ab 1708 gehörte Nertschinsk zum Gouvernement Sibirien, ab 1719 zur Provinz Tobolsk, ab 1764 zum Gouvernement Irkutsk. 1783 wird die Stadt Verwaltungszentrum einer eigenständigen Oblast innerhalb des Gouvernements Irkutsk. 1812 erfolgte wegen häufiger Überschwemmungen die Verlegung der Stadt an einen höher gelegenen Ort am linken Flussufer, in das Tal Saschikow Jar. Der Aufbau der neuen Stadt folgte einem regelmäßigen Plan mit breiten Straßen parallel zur Nertscha. Ab 1822 wurde Nertschinsk Kreisstadt im Gouvernement Irkutsk, ab 1851 im neugegründeten Gouvernement Transbaikalien.

1866 begannen die Nertschinsker Kaufleute Butin mit der Ausbeutung der Goldlagerstätten bei Werschino-Darassunskoje. Mit Mitteln der Kaufleute wurden in Folge ein Frauen-Progymnasium, eine Musikschule, eine Apotheke, eine Druckerei und eine größere Bibliothek eingerichtet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es 727 Häuser, drei steinerne Kirchen, eine Synagoge, mehrere Schulen, ein Museum und einen öffentlichen Park. Nertschinsk war somit ein bedeutendes Kultur-, außerdem Handelszentrum Ostsibiriens, verlor jedoch im Verlaufe des 19. Jahrhunderts seine führende Rolle an Tschita. Nertschinsk war zudem von 1826 bis 1917 Verbannungsort für politische Häftlinge (Nertschinsker Katorga).
Anmerkung:  • Volkszählung ** Volkszählung (gerundet)

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