Geschichte
Neuwaldegg wurde erst relativ spät gegründet. Nach dem Ende der ersten Wiener Türkenbelagerung erwarb der Kaiserliche Rat Stefan Agler eine hof- und Teuchstatt mit angrenzendem öden Gartengrund in einem Gebiet, das zuvor Ober-Dornbach, Ober-Aigen oder Oberes Gut genannt worden war. 1530 erlaubte man ihm auch die Besiedelung des Gartengrundes. Agler selbst gab seinem Besitz den Namen Neuwaldegger Hof, der 1537 von Ferdinand I. zum Edelmannsitz erhoben wurde. Agler selbst wurde zum Ritter gemacht und erhielt 1539 den Titel Edler zu Paumgarten und Neuwaldegg. In der Folge verfügte Agler auch über die Gerichtsbarkeit innerhalb seines Burgfriedens. Das Gut Aglers wurde immer mehr erweitert, bis an seiner Stelle ein prächtiges Schloß entstand, das Schloss Neuwaldegg. 200 Jahre später, 1756, wurde der Besitz von Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lacy, einem Freund Josephs II., erworben. Dieser vergrößerte den Besitz und ließ einen englischen Landschaftsgarten anlegen, an dessen höchstem Punkt er 17 Schilfrohrhütten errichten ließ. Die prächtig ausgestatteten Hütten, in denen allerlei Lustbarkeiten stattfanden, wurden mit gedeckten Gängen verbunden und in der Folge Hameau (Dörfchen) genannt. Des weiteren ließ der Graf im Park 1794 für sich ein Mausoleum erbauen, in dem er 1801 beigesetzt wurde. Sein Besitz ging auf die Familie Schwarzenberg über, die jedoch nach und nach die Kunstschätze aus Neuwaldegg auf ihre Güter in Böhmisch Krumau überführen ließ. Der ehemalige Neuwaldegger Park bekam dadurch den Namen Schwarzenbergpark.
Nach der Eingemeindung der Vorstädte Wiens im Jahr 1850 begann in den 1870er Jahren die Diskussion über die Eingemeindung der Vororte. Fast alle Vororte waren jedoch gegen den Vorschlag. Nach dem Wunsch Kaiser Franz Josephs in einer Rede 1888 beschloss der niederösterreichische Landesausschuss jedoch die Vereinigung Wiens mit den Vororten. Ein entsprechendes Gesetz trat am 1. Jänner 1892 in Kraft und vereinte Neuwaldegg, Dornbach und Hernals zum 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Neuwaldegg war zu diesem Zeitpunkt ein kleines, verschlafenes Dorf mit nur 355 Einwohnern.
Der Park und Schloss in Neuwaldegg verfielen über die Jahre. 1951 erwarb schließlich die Erzdiözese Wien das Schloss und ließ es vollständig renovieren, seit 1975 dient es als Bildungshaus. Der Park wurde wiederum 1958 von der Stadt Wien erworben und steht heute der Öffentlichkeit zu Verfügung.
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