Nieder Neuendorf
Nieder Neuendorf, gelegentlich auch Niederneuendorf geschrieben, ist ein Ortsteil der Stadt Hennigsdorf und liegt nordwestlich von Berlin.
Der Ort erstreckt sich entlang der hier zum Nieder Neuendorfer See aufgeweiteten Havel, in deren Mitte die Landesgrenze zwischen den Bundesländern Brandenburg und Berlin verläuft. Auf dem östlichen Seeufer liegt der Berliner Bezirk Reinickendorf (Ortsteil Heiligensee). Im Süden grenzt Nieder Neuendorf an den Berliner Bezirk Spandau (Ortsteil Hakenfelde).
Im Norden wird Nieder Neuendorf vom Ortsteil Hennigsdorf durch den Havelkanal getrennt. Mit dessen Bau wurde 1951 unter dem Namen „Paretz-Niederneuendorfer Kanal“ begonnen, um den Schiffsverkehr um West-Berlin herumführen zu können. Nach der Fertigstellung 1953 hieß er zunächst „Kanal des Friedens“.
Im Mittelalter gewann der Ort Bedeutung durch den Fährverkehr nach Heiligensee. Nieder Neuendorf wurde 1923 nach Hennigsdorf eingemeindet.
Mittelpunkt des Ortskerns ist die aus Feldsteinen errichtete Dorfkirche, die älteste im Stadtgebiet von Hennigsdorf. Das Altarkreuz und die Leuchter entwarf Karl Friedrich Schinkel. Den Innenraum prägt seit 1948 die sparsame Glasmalerei von Charles Crodel. Die evangelische Gemeinde Nieder Neuendorf gehört zum Kirchenkreis Pankow und somit zum Sprengel Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg – schlesische Oberlausitz.
Aus der Zeit der Teilung Deutschlands und der Abriegelung West-Berlins durch die DDR zwischen 1961 und 1989 ist ein Grenzturm erhalten, in dem eine Ausstellung zur Berliner Mauer untergebracht ist.
In Nieder Neuendorf mündete der im Zusammenhang mit der Entwässerung des Havelländischen Luchs angelegte Niederneuendorfer Kanal in die Havel. Mit dem Mauerbau direkt an der Havel wurde der Mündungsbereich des Kanals aufgegeben.
Basierend auf dem Artikel Nieder Neuendorf der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen