Geschichte
Bereits seit dem frühen Mittelalter gehört die heutige Stadt Nieheim zum Gebiet des späteren Hochstifts Paderborn. Um den kurkölnischen Expansionsbestrebungen etwas entgegenzusetzen verleiht Fürstbischof Bernhard IV. zur Lippe (reg. 1228 bis 1247) um 1230 dem damaligen Dorfe Nieheim die Stadtrechte mit niederer Gerichtsbarkeit, Marktrecht, Münzrecht und so weiter. Nieheim bildet innerhalb des Fürstbistums ein eigenes Amt, irreführenderweise Richterei genannt. Der Amtmann nannte sich Richter. Die Richterei Nieheim war dem Oberamt Dringenberg zugeordnet.
Die Bauern der Umgebung verlassen danach ihre Hofstellen in der Steinheimer Börde und verlegen sie in die neue Stadt, welche sich so zu einer Ackerbürgerstadt entwickelt, die später auch dem Städtebund der Hanse beitritt.
1802 verliert das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fällt aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westphalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Nieheim wird der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kommt durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Brakel. Dieser wird allerdings bereits 1832 dem östlich benachbarten gleichzeitig gegründeten Kreis Höxter zugeschlagen.
Bei Einteilung der preußischen Landkreise in Ämter wird Nieheim Sitz des Amtes Nieheim. Dieses besteht bis zum Zusammenschluss seiner Gemeinden zur neuen Stadt Nieheim am 1. Januar 1970.
Als Folge des Zweiten Weltkrieges steigt die Zahl der Einwohner der Stadt Nieheim und der umliegenden Gemeinden des Amtes um ungefähr 2000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene.
1956 verlegt die Barmer Ersatzkasse, deren Hauptverwaltung bislang in Nieheim lag, diese nach Wuppertal-Barmen, woraufhin etwa 600 Einwohner von Nieheim wegziehen.
Nahe Merlsheim und Pömbsen auf dem Bilster Berg befand sich bis in die 1990er Jahre ein Munitionsdepot der Britischen Streitkräfte in Deutschland. Das Gebiet soll zukünftig für eine Autotestrennstrecke genutzt werden.
1994 gewinnt Nieheim den 3. Bundeswettbewerb „Familienferien in Deutschland“" und erhält 1995 die staatliche Anerkennung als heilklimatischer Kurort.
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