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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.09.2024
21:04
 
 
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Geschichte

Das Dorf erscheint als eigenständiger Ort zum ersten Mal urkundlich im Jahre 1219 mit der Erwähnung der Pfarrei in "superiori askebach". Natürlich ist der Ort wesentlich älter; wegen des fast quadratischen Grundrisses des Ober-Eschbacher Stadtkerns und seiner Maße bestehen Vermutungen, dass sich dort einst eine römische Befestigungsanlage befunden hat. Ebenso gibt es weitere römische Funde in der Ober-Eschbacher Gemarkung. Nähere Erkenntnisse über diesen eventuell römischen Ursprung Ober-Eschbachs sind jedoch (noch) nicht gewonnen worden.

Die insgesamt 35 Erwähnungen von Aschebach im Lorscher Codex mit Bezug zum 8. und 9. Jahrhundert sind weder Ober- noch Nieder-Eschbach (oder gegebenenfalls sogar einem anderen Ort) eindeutig zuzuordnen; eine entsprechende Unterscheidung nimmt der Codex nicht vor.

Allerdings bezieht sich die im Codex genannte Schenkung des Warin vom 26. September 773 eher auf Nieder- als auf Ober-Eschbach, wenn nicht gar auf Eschborn, das im Mittelalter namentlich nur schwer von Eschbach zu unterscheiden war (siehe dazu weiter unten).

Warin übergab dem Kloster Lorsch in Eschbach unter anderem zwei Quellen zur Salzgewinnung und einen Hörigen. In Ober-Eschbach und seiner Gemarkung sind bisher keine Salzquellen nachgewiesen, obwohl neueste Studien mittelalterlicher Urkunden eine solche Möglichkeit nicht ausschließen. Die heute zu Bad Homburg gehörenden Heilquellen, die verschiedentlich mit Ober-Eschbach in Verbindung gebracht wurden, lagen ursprünglich auf Gonzenheimer Grund und werden in Urkunden als "an der Hardt" (bewaldeter Ausläufer des Taunus) bezeichnet. Es ist also unwahrscheinlich, dass es sich hier um die von Warin verschenkten Salzquellen handelt.

Bei Nieder-Eschbach jedoch gab es Salzquellen (in Richtung Bonames gelegen), wie das Grundstücksverzeichnis der Rilind von Hohenhaus aus dem Jahre 1333 zeigt, wobei es allerdings fraglich ist, ob dort Salz gewonnen werden konnte.

Im heutigen Bad Soden, das Eschborn benachbart ist, finden sich Heilquellen mit recht hohem Salzgehalt. Sind es also diese Quellen, die Warin dem Kloster Lorsch schenkte?

Es ist davon auszugehen, dass die Mönche, die im 12. Jahrhundert die Abschriften der im Kloster Lorsch vorliegenden Urkunden vornahmen, die Ortsnamen Aschebach bzw. Aschebrunne in den Codex übernahmen, ohne die Lokalitäten zu überprüfen. Da „-bach“ und „-brunne“ (mundartlich zu born gewandelt) jedoch im Alt- wie im Mittelhochdeutschen auch die Bedeutung von „fließendem Wasser“ (von der Quelle her) haben können, ist eine genaue Unterscheidung von Eschbach und Eschborn für das frühe Mittelalter nur schwer möglich. Ein Beispiel für die sich daraus ergebende Problematik ist die Schenkung des oder der Erschenswind (es ist aus den Angaben im Lorscher Codex nicht zu entnehmen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt) einer Hofreite mit der „Kirche des Heiligen Lambert“ am 18. September 774 an das Kloster Lorsch. Die Annahme, damit sei die Alte Kirche (das heutige Alte Rathaus) im Stadtkern von Ober-Eschbach gemeint, ist als unzutreffend einzustufen: diese Kirche war dem Heiligen Petrus geweiht. Eine Kirche des Heiligen Lambert gibt es hingegen in Eschborn. Ein Wechsel des Patroziniums der Kirche in Ober-Eschbach zu unbekannter Zeit ist unwahrscheinlich, weil archäologische Untersuchungen in den Jahren 1996/97 ergeben haben, dass ihr Vorgängerbau dem 9. oder 10. Jahrhundert als Entstehungszeitraum zuzuweisen ist, es sich also auch aus diesem Grund nicht um das in der Erschenswind-Schenkung erwähnte Gotteshaus handeln kann.

1255 fällt das Dorf an die Herren von Falkenstein. 1269 wird Gottfried von Eppstein als Eigner des Oberhofs genannt. Im Jahr 1416 gelangt Ober-Eschbach an das Erzbistum Mainz. 1419 wird der Ort Lehen der Herren von Eppstein. 1487 wird Ober-Eschbach als homburgische Enklave zusammen mit Homburg an Graf Philipp von Hanau verkauft. 1527 fällt der Ort wieder in Eppstein-Königsteiner Besitz zurück. 1535 wiederum durch Erbschaft an die Grafen von Stolberg-Königstein. 1548 wird die 1526 durchgeführte Reformation nach lutherischem Bekenntnis erwähnt.

1596 wechselt die Konfession des Ortes von lutherischem zu reformiertem Bekenntnis. Im gleichen Jahr findet erstmalig auch eine Schule Erwähnung. 1672 wird die lutherische Gemeinde gegründet. 1731 wird die lutherische Kirche eingeweiht. 1736 fällt Ober-Eschbach an Hessen-Kassel. 1810 wird der Ort von Hessen-Darmstadt übernommen. 1823 kommt es zur Union der beiden Glaubensrichtungen lutherisch und reformiert. Man einigt sich auf die Kirche "Zur Himmelspforte" als gemeinsames Gotteshaus und profanisiert die reformierte Kirche. Diese wurde dann u.a. auch als Rathaus genutzt. 1933 wird die Reichsautobahn auf Ober-Eschbacher Gemarkung erbaut. 1934 werden die Grenzsteine zwischen Ober-Eschbach und Gonzenheim durch Mitglieder der HJ entfernt.
1941 wird die Freiwillige Feuerwehr von Ober-Eschbach gegründet. 1953 findet die 1200-Jahre-Feier mit Festumzug statt, die, wie die neueren Erkenntnisse zeigen, zwar keine historisch nachprüfbare Grundlage hatte, aber ein gelungenes Fest war. 1957 wird die neue Schule eingeweiht und 2005 wegen des starken Zuzugs als Grundschule mit einem Neubau erweitert.

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