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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
20:37
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Name Oberhaching geht, wie Unterhaching, das Hachinger Tal und der Hachinger Bach, auf eine bajuwarische Siedlung zurück, die von dem Bajuwarenfürst Hacho gegründet wurde.

Die zahlreichen Keltenschanzen im Gemeindegebiet belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedelung. Die strategisch günstige Lage an der Aufweitung des Gleißentales, eines engen eiszeitlichen Urstromtals mit dem Hachinger Bach, in das weite Hachinger Tal und die Münchner Schotterebene erklärt die kontinuierliche Besiedelungsgeschichte. Hier war frisches Wasser und fester, trockener und überschwemmungssicherer Boden nahe zusammenliegend verfügbar. Auch die Römerstraße von Salzburg nach Augsburg querte das Gleißental an dieser Stelle.

Zusätzlich bietet sich am Kyberg, einem ins Gleißental hineinragenden Höhenrücken, ein weiter Blick in die Ebene. Hier finden sich Reste einer steinzeitlichen Besiedelung und hier wird auch der Fürstensitz aus bajuwarischer Zeit vermutet. Heute steht hier das Rathaus.

Die erste urkundliche Erwähnung von Haching findet sich in einer Schenkungsurkunde von Abt Petto an das Kloster Schäftlarn aus dem Jahr 806. Deisenhofen ist in einer Schenkung an das Kloster Tegernsee unter Abt Eberhard (1068–1091) erwähnt, Furth im Testament des Pfalzgrafen Friedrich von Wittelsbach aus dem Jahr 1172. Da in Haching auch Gericht gehalten wurde (dokumentiert 1003) lag um die Jahrtausendwende hier ein lokales Zentrum, das erst später durch das aufblühende München seine Bedeutung verlor.

Geologisch ist das Gleißental durch den anstehenden Nagelfluh zu erklären. In diesem harten, widerstandsfähigen Material bildete sich in der Eiszeit ein enges Urstromtal, in dem einst die Isar strömte, bis sie bei Grünwald ein neues Bett gegraben hatte. Im Mittelalter fand sich in diesem Nagelfluh das ideale Material für die Fundamente der Münchner Frauenkirche.

Die ältesten Baureste in Oberhaching finden sich in der ursprünglich romanischen Wehrkirche St. Stephan. Von den umliegenden Holzhütten der Bauern ist nichts erhalten. Die ältesten heute noch bestehenden bäuerlichen Holzhäuser (z. B. das Wagnerhaus) stammen aus dem 19. Jahrhundert. Das heutige Nebengebäude der Grundschule Oberhaching ist mit über 125 Jahren das älteste noch benützte Schulhaus im Münchner Raum.

Neue Impulse erhielt der Ort durch den Bau der Eisenbahn. Seit 1856 besteht die Eisenbahnstrecke vom Hauptbahnhof München über die Großhesseloher Brücke nach Deisenhofen und weiter nach Holzkirchen. Im Jahr 1898 wurde auch die zweite Bahnstrecke von Deisenhofen entlang des Hachinger Tals über Taufkirchen und Unterhaching zum Bahnhof München Ost eröffnet.

Damit war die Entwicklung des bisher bäuerlichen Dorfes zu einem Vorort von München vorgezeichnet. Heute sind weniger als 10 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft (primärer Sektor) beschäftigt, während der sekundäre Sektor mit Pendlern in die Industriebetriebe in München und der tertiäre Sektor Dienstleistungen vor Ort oder ebenfalls als Pendler dominiert.

Entsprechend entwickelte sich auch die Bevölkerungszahl von Oberhaching mit Deisenhofen und Furth von 517 im Jahr 1840, über 875 im Jahr 1880 und 2000 im Jahr 1925 auf heute über 13.000 Einwohner.

1978 wurde im Rahmen der Gebietsreform die bis dahin eigenständige Gemeinde Oberbiberg mit ihren Ortsteilen eingemeindet. Um die Verkehrsanbindung von Oberbiberg zu wahren, wurde der BibergerBürgerBus (kurz BBB), der 2004 von Bürgern initiiert wurde und rein ehrenamtlich betrieben wird, eingerichtet.

Oberhaching hat sich aufgrund der exzellenten Verkehrsanbindung nach München sowie der ruhigen dörflichen Lage auch zu einem Wohnort für bekannte Personen entwickelt: darunter z.B. Klaus Rauscher, Prof. Friedrich Prinz, Bernhard Goppel, Hans Sauer, Ernst von Khuon, Prof. Albert Wucher, Prof. Ernst Rebentisch, Christian Tröger und Andrej Kucharsky.

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