Geschichte
Oberperfuss, das beweisen prähistorische Funde aus der Jungsteinzeit (Krimpenbachalm) und Eisenzeit (Scheibenbühel), kann als altes Siedlungsgebiet bezeichnet werden. Ebenso sind Funde aus der La-Tene- und der Römerzeit (Birgl) im Landesmuseum Ferdinandeum aufbewahrt. Die erste urkundliche Erwähnung unserer Ortschaft stammt aus dem Jahre 1083. Damals schenkte Nortpert, Bischof von Chur, dem Kloster Habach bei Weilheim in Oberbayern u.a. ein Gut zu „Obernperves“. Woher der Name Oberperfuss eigentlich stammt, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Für Ortsnamenforscher ist aber klar, dass der Name als vorrömisch anzusehen ist.
Besitzer von Gütern in Oberperfuss waren unter anderem landesfürstliche Ämter, die Klöster Wilten, Stams und Chiemsee, verschiedene Kirchen (Hall, Kematen, Axams...) und adelige Herren, wie die Grafen von Friedberg, von Kripp, von Piedenegg u.a. Politisch dürfte Oberperfuss vor dem 13. Jahrhundert der Grafschaft Unterinntal zugeordnet gewesen sein, wurde dann aber dem Gericht Hörtenberg angegliedert und gehört heute zum Gerichtsbezirk Telfs.
Nach dem Inntaler Steuerbuch von 1312 lebten damals in Oberperfuss etwa 300 Bewohner aus dem bäuerlichen Stand, dazu kamen noch Handwerker und Lohnarbeiter. Um das Jahr 1600 dürften es bereits etwa 800 Einwohner gewesen sein. Nach der letzten Volkszählung 2001 lebten in der Gemeinde 2712 Menschen. Der überwiegende Teil der Bewohner ist Auspendler, vor allem in die Landeshauptstadt Innsbruck.
Berühmte Söhne der Gemeinde sind die "Bauernkartographen" Peter Anich und Blasius Hueber. Das Anich-Hueber-Museum zeigt Erinnerungsstücke der Kartographen. Der Bergsteiger Felix Kuen (1936-1974) wurde ebenfalls in Oberperfuss geboren.
Im Sommer bieten sich Wanderungen auf den Rosskogel, das Kögele und das Rangger Köpfl an. Letzteres ist im Winter ideal zum Schifahren und Rodeln geeignet.
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