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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
20.02.2025
03:32
 
 
+
»
 

Geschichte

Als Siedlung „Ursella“ wird die Stadt im Jahr 791 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erstmalig erwähnt. In dieser übereignete ein Suicger am 26. April dem Kloster Lorsch 60 Tagwerk, einen Knecht und zwei Hofstätten in den Orten Ursella und Steorstat (Stierstadt). Im Jahre 880 wird eine Kirche erwähnt als „monasterium ad ursellam“, 1317 Marktverkehr bezeugt. Schließlich werden der Stadt 1444 die Stadtrechte verliehen. Zwei Jahre später wird darauf die Stadtbefestigung fertig gestellt. Da die Stadt im 15. Jahrhundert rasant gewachsen ist, werden die Mauern 1481 nach Osten erweitert. In den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts wird eine Lateinschule neben der Kirche eröffnet, von der heute allerdings keine Spuren mehr zu sehen sind.

1535 gelangt Oberursel unter die Herrschaft des Grafen Ludwig von Stolberg-Königstein und wird protestantisch, woraufhin 1557 eine Druckerei durch Nicolaus Henricus gegründet wird. 1605 wird die Stadt im Zuge der Gegenreformation aber wieder katholisch. Besonders herausragendes Gewerbe der Stadt war im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit vor allem die Tuchmacherei.

Im Dreißigjährigen Krieg wird die Stadt zweimal (1622, 1645) zerstört, die Einwohnerzahl sinkt von 1.600 auf 600. 1645 sind fast alle Häuser abgebrannt, lediglich drei (das alte Rathaus, eine Bäckerstube sowie ein Wohnhaus nähe des Marktplatzes) wurden von den Flammen verschont. Dies ist die Ursache dafür, dass heute sämtliche Häuser in der Oberurseler Altstadt aus dem 17. Jahrhundert stammen.

In Folge entstehen im Urselbachtal ein großes Mühlengewerbe auch mit Papiermühlen sowie Eisen- und Kupferhämmern. 1858 hält die Industrialisierung durch die Errichtung einer Baumwollspinnerei in Oberursel Einzug. 1860 wird Oberursel an die Eisenbahn zwischen Bad Homburg und Frankfurt angeschlossen, 1899 kommt die Kleinbahn hinzu, die die Hohemark anfährt (heutige Linie U3 des RMV).

Nach dem Zweiten Weltkrieg bezogen amerikanische Truppen ein Gelände im Norden der Stadt auf dem sich das sog. DULAG Luft (Durchgangslager der Luftwaffe) befand. Dort wurden im Zweiten Weltkrieg alle abgeschossenen Flugzeugbesatzungen der Amerikaner und Briten von Spezialisten der Deutschen Luftwaffe einem Verhör unterzogen. Nach der Besetzung Oberursels durch die Amerikaner im April 1945 wurde das DULAG-Gelände vom US-Militär übernommen und in den bestehenden Gebäuden das Camp King eingerichtet, das bis in die 1990er Jahre ein wichtiger Stützpunkt der in Deutschland stationierten US-Militärs blieb. Im sogenannten "Haus Alaska", Hohemarkstrasse, wurden hochrangige Nationalsozialisten wie Hermann Göring und Hitler-Attentäter Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff interniert und befragt.

Basierend auf dem Artikel Oberursel (Taunus) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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