Oesterholz-Haustenbeck
Oesterholz-Haustenbeck gehört zur Gemeinde Schlangen.
Oesterholz: Erste Erwähnung fand Oesterholz, heute Oesterholz-Haustenbeck, schon um etwa 850 unter dem Namen Astonholteimarki. Seit 1921 war Oesterholz eine politisch selbständige Gemeinde, die aus der Kohlstädter Heide, dem Bruch und der Meierei Oesterholz entstand. Am 1. Januar 1970, verloren Oesterholz-Haustenbeck wie auch der Nachbarort Kohlstädt ihre politische Eigenständigkeit, in dem sie in die Gemeinde Schlangen eingemeindet wurden. Heute hat Osterholz-Haustenbeck etwa 1900 Einwohner. In den letzten fünfzehn Jahren wurden in Oesterholz-Haustenbeck zahlreiche neue Wohnhäuser errichtet, zumeist im Gebiet um die Grundschule am Sennerand. Sie werden zu einem großen Anteil von Russlanddeutschen bewohnt.
Auf einer großen, rechteckigen Insel befindet sich das ehemalige Jagdschloss, das Ende des 16. Jh. von Graf Simon VI. zur Lippe errichtet wurde. Erhalten ist ein Fachwerkwohnhaus, das Eingangsportal von 1665 und einige Mauerreste. Heute beherbergt die Anlage ein Altenheim.
Haustenbeck: Gegründet wurde Haustenbeck 1659, und musste ab 1937 der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Senne weichen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Haustenbeck etwa 1300 Einwohner.
Haustenbeck selbst wurde schon in der Zeit des Dritten Reiches, als dort der Truppenübungsplatz erweitert wurde aufgelöst.
Von 1937 bis 1939 wurden die Bewohner Haustenbecks umgesiedelt; die meisten Bewohner fanden in der Siedlung Moorlage in Horn-Bad Meinberg, in Isenbüttel oder in Blumenberg, heute ein Ortsteil von Wanzleben in der Magdeburger Börde sowie auf den freien Wohnungsmarkt in Lippe eine neue Heimat.
Die Bewohner, die bis Ende 1939 keine neue Wohnung fanden, wurden in bereits geräumte Häuser in Hövelhof-Hövelsenne, und der sogenannten Randsiedlung am Truppenübungsplatz Rand gelegen, einquartiert. Nach dem Krieg fanden dort auch zahlreiche Kriegsflüchtlinge zeitweilig eine Unterkunft.
Randsiedlung:
Die (sogenannte) "Randsiedlung Haustenbeck", im Osten von Haustenbeck gelegen war noch bis zum 1. April 1957 eine politisch eigenständige Gemeinde mit etwa 200 Einwohnern. Danach wurde Haustenbeck an die Gemeinde Oesterholz angegliedert, die seitdem Oesterholz-Haustenbeck heißt.
Nachdem in Oesterholz in den 1960er Jahren Bauland für die Bewohner der Randsiedlung bereitgestellt worden war, wurde die Randsiedlung von ihrem Bewohnern bis 1971 geräumt. Auf dem Gelände der ehemaligen Randsiedlung befindet sich heute eine Schießbahn.
Haustenbeck heute:
Das gesamte Haustenbecker Gebiet ist heute unbewohnt und gehört vollständig zum Truppenübungsplatz-Senne.
Heute befinden sich im ehemaligen Ortskern des Dorfes Haustenbeck nur noch die unter Denkmalschutz stehende Ruine der ehemaligen Kirche, wo sich seit einigen Jahren auch ein Gedenkstein befindet, eine Gedenkstätte auf dem ehemaligen Friedhof, sowie hier und da einige vereinzelte Mauerreste. Teilweise lässt sich aber anhand vom alten Obstbaumbestand noch erahnen, wo sich einst die Häuser und Höfe der ehemaligen Bewohner befanden. Außerdem befindet sich in Haustenbeck, etwa 500 Meter nordöstlich vom ehemaligen Ortskern entfernt, der Haustenbecker Turm. Dieser Turm wurde allerdings erst 1941 als Beobachtungsturm für das übende Militär gebaut. Er ist dem Kirchturm der St. Kilian Kirche in Büren-Brenken nachempfunden und hat einem Außendurchmesser vom 8 x 8 Metern und eine Höhe von 41,50 Metern. In jedem ungeraden Jahr findet in Haustenbeck das Haustenbecker Treffen, ein Wiedersehenstreffen alter Haustenbecker und Freunde statt. Ausgerichtet wird dieses Treffen durch den Heimat- und Verkehrsverein Oesterholz-Haustenbeck.
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