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Namibia

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26.12.2024
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Geschichte

Okahandja wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert der bevorzugte Siedlungsplatz der aus dem Betschuanaland, dem heutigen Botswana, zuwandernden Herero-Stämme unter ihrem Häuptling Mutjise. In der Folgezeit gab es zwar immer wieder Verlegungen nach Windhuk, dem benachbarten Groß-Barmen oder auch Otjimbingwe, aber dennoch kehrten die Herero immer wieder nach Okahandja bzw. dem ebenfalls benachbarten Otjikune zurück. Hier hatte der damalige Oberhäuptling und Hüter des Ahnenfeuers, Tjamuaha, seine Heimat-Werft und hier wurden die beiden bedeutsamsten Häuptlinge der Herero geboren: Maharero (1820) und Samuel Maharero (1856).

Okahandja war wiederholt Schauplatz blutiger Geschehen: so am 23. August 1850, als Jonker Afrikaner mit seinem Stamm über den in Okahandja ansässigen Herero-Stamm des Kahitjene herfiel und unter den Herero das "Blutbad von Okahandja" anrichtete. 1861 verstarb hier der inzwischen mit Tjamuaha befreundete Jonker Afrikaner und wenige Wochen später auch Tjamuaha selbst. In den Folgejahren verlor Okahandja seine Bedeutung zugunsten Otjimbingwes, rückte aber 1870 mit "Abschluss des 10-Jahres-Friedens" wieder in den Mittelpunkt des Interesses, weil dieses Datum den absoluten Tiefpunkt der Macht der Afrikaner markierte. Am 23. August 1880 - also exakt 30 Jahre nach dem von Jonker Afrikaner an den Herero angerichteten Blutbad - wurde Okahandja erneut Schauplatz einer blutigen Tat. Nur diesmal war es Maharero, der die in Otjimbingwe anwesenden Afrikaner im Schlaf ermorden ließ und damit deren vollständigen Untergang einleitete.

Die in Okahandja ansässigen Herero waren danach die wichtigste Macht in Südwest-Afrika, so dass sich ab 1884 auch die deutsche Schutzmacht um eine vertragliche Übereinkunft mit den Herero bemühte - mit allerdings zunächst nur mäßigem Erfolg. 1888 wurden die deutschen Beamten sogar aus Okahandja verjagt und mussten Zuflucht in Otjimbingwe suchen. Nach Verstärkung der deutschen Schutztruppe verbesserte sich das Verhältnis zu den Deutschen jedoch, so dass 1890 erneut ein Schutzvertrag mit Curt von François in Okahandja abgeschlossen wurde. Die danach zunächst durchaus harmonischen Beziehungen zwischen der deutschen Schutzmacht und den Herero verschlechterten sich durch vielfältige Ungeschicklichkeiten, Übergiffe deutscher Farmer und Eigenmächtigkeiten deutscher Unternehmen zusehends und mündeten, als die Schutztruppe mit ihrem größten Teil im Süden durch einen Aufstand der Bondelswarte gebunden war, am 12. Januar 1904 in einem schnell um sich greifenden, von Okahandja ausgehenden Aufstand der Herero; dieser Krieg endete erst sieben Monate später mit der fast völligen Vernichtung der Herero in der Schlacht am Waterberg bzw. der nachfolgen Vertreibung in die Omaheke.

Okahandja versank danach in geschichtliche Bedeutungslosigkeit und tauchte aus dieser erst 1923 wieder auf, als der im botswanischen Exil verstorbene Häuptling Samuel Maharero nach Okahandja überführt und dort am 26. August 1923 zeremoniell beigesetzt wurde.

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