Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
06:00
 
 
+
»
 

Geschichte

Im Gebiet des heutigen Otmuchów verlief eine Handelsstraße von Polen nach Böhmen, an der schon früh eine Siedlung entstand, die schon zu Beginn des 11. Jahrhunderts dem Bistum Breslau gehörte. Bereits im Jahre 1155 wurde Ottmachau mit dazugehörigen Gütern in einer Bulle Papst Hadrians IV. als castellum Otmochov cum pertinentis, also eine von 15 Kastellaneien der Breslauer Bischöfe erwähnt. Somit gehört es zu den ältesten schlesischen Städten. Die Anlage diente auch der Grenzsicherung Polens gegenüber dem nahegelegenen Böhmen. Wahrscheinlich kam es während der Invasion der Mongolen 1241 zur Zerstörung der örtlichen Burg. In der Folgezeit erlangte Ottmachau als Marktflecken gewisse Bedeutung. Davon zeugt eine erneute Bulle vom 9. August 1245 von Papst Innozenz IV., in der der Besitz der Bischöfe bestätigt und ein Marktplatz in Ottmachau erwähnt wird. In späteren Dokumenten der Breslauer Bischöfe Thomas I. und Thomas II. wird betont, dass Ottmachau einen bedeutenden Besitz des Bistums darstellt und schon seit der Gründung des Bistums zu diesem gehörte. Während eines Streits zwischen Herzog Heinrich IV. und dem Breslauer Bischof Thomas II. besetzte Heinrich im Jahre 1284 die Stadt. Als schließlich eine Einigung zwischen der weltlichen und der geistigen Gewalt erlangt wurde, kam Ottmachau 1344 als Teil des neuen Herzogtums Ottmachau-Neisse an das Breslauer Bistum. Im Gegensatz zu früheren Zeiten erhielt der damalige Bischof Preczlaw von Pogarell nun die unumschränkte Gebietshoheit, nannte sich seitdem Fürstbischof und schwor dem böhmischen König Johann von Luxemburg den Lehnseid. Die politische Unabhängigkeit als Teil Böhmens wurde außerdem durch den Verzicht des Münsterberger Herzogs Bolko II. auf dieses Gebiet gefestigt.

Zu dieser Zeit kam es auch verstärkt zum Zuzug deutscher Siedler infolge der Ostkolonisation, die schon seit dem 13. Jahrhundert andauerte. Deutsche Kolonisten hatten die Stadt zwar schon relativ früh erreicht, in Ottmachau kam es aber nicht zu einer dauerhaften Besiedlung durch Deutsche, so dass die Stadt ihren slawischen Charakter bis ins 14. Jahrhundert behalten konnte. Neue Dynamik erhielt die Stadtentwicklung am 24. November 1347, als Ottmachau von Bischof Preczlaw das Magdeburger Stadtrecht erhielt. Faktisch wurde Ottmachau auf der Grundlage der alten polnischen Marktsiedlung als deutschrechtliche Stadt neu gegründet. Dadurch wurde die Ansiedlung von Deutschen gefördert und wiederaufgenommen. Vor allem die daraus resultierende rasche Bevölkerungszunahme verhalf Ottmachau als Bischofsstadt zu immer größerer kultureller, politischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Die Stadtanlage wurde dementsprechend mit einem großen, nahezu quadratischen Ring samt Rathaus und Häuserblock in der Ringmitte und einem planmäßigen Straßennetz den Anforderungen einer wachsenden Stadt angepasst und von einer 1369 erstmals nachgewiesenen Stadtmauer geschützt. Von großer Bedeutung war auch die Gründung der Stiftskirche unter Bischof Wenzel von Liegnitz im Jahre 1386, die von 13 Kanonikern geleitet wurde.

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