Geschichte
Das Stadtbild von Plathe prägen gleich zwei Burgen, die darauf hinweisen, dass die Stadt zeitweise von zwei Burgherren beherrscht wurde. Dies war von 1577 bis 1731 als der Fall, als sowohl die Familien von der Osten als auch die Familien von Blücher sich die Herrschaft über Plathe teilten.
In Plathe wurden bei Grabungen arabische Münzen aus dem 10. Jahrhundert gefunden, die vermuten lassen, dass sich dort schon sehr früh ein Handelsplatz befunden haben muss. Im Zuge der von den pommerschen Herzögen veranlassten Ostkolonisation wurde Dubslaw von Woedke im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts mit der Besiedlung am Mittellauf der Rega beauftragt. Unter Herzog Barnim I. erhielt die Siedlung Plathe das lübische Stadtrecht, 160 Hufen Landbesitz und für zwölf Jahre Abgabenfreiheit. Im Vertrag von Vierraden gab Herzog Bogislaw IV. 1284 die Stadt an die Adelsfamilie von Wedell ab. Diese veräußerte Plathe 1367 weiter an die Familie von der Osten.
190 Jahre später, im Jahr 1577, war Wedige von der Osten gezwungen, die Familienburg und einen Teil der Stadt an Hermann von Blücher zu verkaufen. Von der Osten baute sich ein paar hundert Meter von seinem alten Schloss entfernt ein neues Schloss, das der Familie bis zur Vertreibung 1945 gehörte. Die geteilte Herrschaft über Plathe endete, als Matthias Konrad von der Osten 1731 die letzte Erbin der Familie von Blücher heiratete und damit die beiden Besitztümer vereinigt wurden.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschaffte Friedrich Wilhelm von der Osten der Stadt Plathe landesweite Geltung mit der von ihm geschaffenen „Pommerschen Bibliothek“, die mit 12.000 Büchern, zahlreichen Gemälden und Gobelins zu den größten privaten Sammlungen in Pommern zählte. Reste der 1945 zerstörten Sammlung sind heute im Stettiner Staatsarchiv untergebracht.
Ab 1818 befand sich Plathe in dem durch die preußische Verwaltungsreform geschaffenen Kreis Regenwalde. Durch die 1882 fertig gestellte Eisenbahnstrecken nach Altdamm und Greifenberg wurde der Anschluss an das pommersche Bahnnetz geschaffen. Im Gegensatz zu anderen Städten in der Nachbarschaft siedelte sich trotz des Bahnanschlusses nur wenig Industrie an. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges entstanden an den Ausfallstraße neue Wohnsiedlungen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Schlossanlagen durch Karl von Bismarck-Osten zur größten Palast- und Parkanlage Hinterpommerns ausgebaut. Im März 1945 besetzte die Rote Armee kampflos die Stadt, die deutschen Bewohner wurden bis zum Juli zwangsausgesiedelt.
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