Palekastro
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Palékastro steht auf historischem Boden. Das Dorf gehört zur Gemeinde Itanos und ist deren Verwaltungssitz. Schon zu minoischen Zeiten war die Region eine Hochburg des Handels. Der nordöstlich von Palekastro gelegene antike Hafen von Itanos, der heute mehrere Meter unter der Wasserlinie liegt und erst zu dorischer Zeit voll ausgebaut wurde, gibt davon ein eindrucksvolles Zeugnis. Die von englischen Archäologen ausgegrabene, sehr weitläufige, minoische Handelssiedlung Roussolakkos in unmittelbarer Nähe des Chiona-Strandes beweist, dass die Region im äußersten Osten der Insel Kreta offenbar eines der wichtigsten Handelszentren der minoischen Kultur war.
Das Dorf ist bislang vom Massentourismus verschont geblieben. Nach wie vor lebt ein Teil der gut 1.100 Einwohner in der Hauptsache von der Landwirtschaft. Sie bauen Oliven und Wein an, es gibt noch hauptberufliche Fischer, denen es aber wegen der massiven Überfischung des Meeres immer schwerer fällt, reichhaltige Fänge an Land zu ziehen. Tourismus ist Nebenerwerb. Die Region wird fast ausnahmslos von Individualreisenden besucht, die die Unberührtheit der Landschaft, die zahlreichen teils einsamen Strände und die Gelassenheit der Bewohner schätzen.
In unmittelbarer Nähe der Gemeinde sollen 2008 die Bauarbeiten für den größten jemals errichten Hotelkomplex Griechenlands beginnen. Das Cavo Sidero Resort soll 7.000 Betten bereitstellen. Erhebliche Widerstände in der Bevölkerung haben den Beginn der Bauarbeiten bislang verhindert. Vor allem die geplante Errichtung von drei Golfplätzen in dieser von extremer Trockenheit geprägten Region Ostkretas stößt auf Ablehnung. Im Mai 2008 muss das höchste griechische Gericht in Athen entscheiden, ob die schon von der griechischen Regierung unter Karamanlis erteilte Baugenehmigung weiterhin Gültigkeit hat.
Am Ostrand des Dorfes thront, weithin sichtbar und über allem, der typische Tafelberg Kastris, der dem Dorf zu venezianischen Zeiten seinen Namen gab. Auf dem flachen Gipfel hatten die venezianischen Handelsherren eine Festung errichtet, von der heute kaum noch etwas übrig ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Steine abgetragen und von den Menschen der Region zum Hausbau genutzt. Wer heute dort hinaufklettert (ca. 30 Minuten von den Stränden Chiona oder Kouremenos), kann einen einmaligen Blick über das Dorf, die Strände und die Berge genießen.
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