Geschichte
Obwohl Paplitz erst 1225 unter der Bezeichnung Popelitz zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, muss die Siedlung bereits spätestens im 10. Jahrhundert n. Chr. bestanden haben. Der Ortsname ist slawischer Herkunft, und in der genannten Zeit wurde das Jerichower Land von slawischen Stämmen bewohnt. Joachim von Byern, der bereits Güter in Karow und Parchen besaß, erwarb 1574 auch Paplitz. Zu dieser Zeit gehörte der Ort schon zum brandenburgischen Herrschaftsbereich und war dem Ziesarschen Kreis zugeordnet. Mit der preußischen Kreisverwaltungsreform von 1815 kam Paplitz zum neu gebildeten Kreis Jerichow II mit der Kreisstadt Genthin. Da Paplitz überwiegend landwirtschaftlich geprägt war, konnten die Bauern von der preußischen Agrarreform von 1807 unmittelbar profitieren. Sie erwarben 1831 für 150 Taler sechs Hektar Acker, den sie fortan frei bewirtschaften konnten, und lösten für weitere 150 Taler alle Feudallasten ab. Zu dieser Zeit betrug das Jahreseinkommen eines Großknechtes etwa zehn Taler. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Chaussee Genthin - Paplitz gebaut, die später nach Ziesar verlängert wurde. Bei der Bildung der Amtsbezirke im Jahre 1872 wurde Paplitz dem Amt Tucheim zugeordnet. Erst am 2. April 1917 wurde Paplitz mit eigenem Bahnhof an die Eisenbahnstrecke Ziesar - Güsen angeschlossen. Es wurde dadurch jedoch keine Weiterentwicklung des Ortes bewirkt. Die Einwohnerzahl veränderte sich nur geringfügig von 609 im Jahre 1910 auf 675 im Jahre 1933. Der ehemals selbständige Gutsbezirk Paplitz wurde 1908 mit rund 30 Einwohnern in die Landgemeinde Paplitz eingemeindet.
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