Geschichte
Vormittelalterliche Urnenfunde zeugen von einer frühen Besiedlung um das heutige Parchowo. Schon 1253 wird der Ort schriftlich von einem Bischof Wolimir erwähnt, der von einem Erlass des Zehnten wegen der schlechten Ertragslage der Landwirtschaft berichtet. Es wird angenommen, dass die Pfarrei um 1230 durch den pommerellischen Herzog Swantopolk II. errichtet wurde. Während der Zugehörigkeit zu Pommerellen unterstand der Ort dem Burgbezirk von Chmielno (Chmelno).
Nach dem Aussterben der pommerellischen Herzöge fiel das Land 1310 an den Deutschen Orden, doch regelten sich die örtlichen Angelegenheit Parchowos weiter nach polnischem Recht. Die Ordensritter herrschten hier bis 1466, ehe sie mit dem Zweiten Thorner Frieden Pommerellen an Polen abgeben mussten.
Von 1567 bis 1772 war Parchowo Sitz einer Starostei, die Pfarre gehörte jedoch lange Zeit zum Dekanat Bütow in Pommern. Im Jahre 1666 brach im Ort ein großer Brand aus, dem auch die hölzerne Kirche zum Opfer fiel. Sie wurde jedoch schon im gleichen Jahr wieder aufgebaut.
Als Folge der Ersten polnischen Teilung von 1772 kam Parchowo unter preußische Herrschaft. Es lag nun mit seinem deutschen Namen Parchau in der Provinz Westpreußen und kam nach der preußischen Verwaltungsreform zum Kreis Karthaus im Regierungsbezirk Danzig. 1855 wurde der Neubau der heute noch bestehende St.-Nikolaus-Kirche geweiht. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte der Ort 660 Einwohner.
Durch den Versailler Vertrag verlor Deutschland große Teile Westpreußens, und so kam Parchau/Parchowo 1920 wieder zu Polen. Es wurde nun im Powiat Kartuzy in der Woiwodschaft Danzig verwaltet. Kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geriet Parchowo unter deutsche Besetzung, die bis zum März 1945 anhielt.
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