Geschichte
Perugia wurde ursprünglich von den Etruskern auf einem markanten Hügel (493 m) über der Ebene gegründet, ihr antiker Name ist Perusia. Sie gehörte zu den zwölf mächtigsten etruskischen Städten und zum Zwölfstädtebund.
Die Stadt war lange Zeit eine treue Verbündete Roms gegen den Kaiser. 1198 löste sich Perugia auch offiziell von der kaiserlichen Autorität, indem sie sich unter den Schutz des Papstes Innozenz III. stellte. Beherrscht wurde sie von guelfischen Kaufleuten, die sie zu dem einzigen bedeutenden umbrischen Handelszentrum machten ähnlich den toskanischen Stadtstaaten. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war im 13. Jahrhundert.
Die guelfische Ausrichtung der Stadt bedeutete aber nicht, dass es zu keinen Schwierigkeiten mit dem angeblich beschützenden Kirchenstaat gekommen wäre. Um 1500, also in der Zeit der ersten Hochblüte humanistischer Geschichtsforschung, rechneten die Historiker z.B. Perugia den toskanischen Städten zu, wie aus der Chronik des Matarazzo hervorgeht. Schon 1354, zur Zeit des Kardinals Albornoz, war Spoleto endgültig dem Kirchenstaat einverleibt worden, 1439 folgten Foligno, 1450 Orvieto, zu Beginn des 16. Jahrhunderts sind dann die anderen Städte Umbriens denselben Weg gegangen, zuletzt Perugia 1540.
Im sogenannten „Salzkrieg“ unterlagen dann die Peruginer 1540 Papst Paul III. Sie hatten sich geweigert, eine neue Salzsteuer zu akzeptieren, und der Papst handelte drastisch. Innerhalb kürzester Zeit – von 1540–1543 – ließ er, um die Stadt endgültig unter Kontrolle zu halten, eine Festungsanlage auf dem Colle Landone durch Antonio da Sangallo erstellen, die nach ihrem Erbauer Rocca Paolina genannt wird. Mehr als drei Jahrhunderte lang blieb Perugia dem Kirchenstaat unterworfen. Das geistige Leben erstarrte in Akademien.
Zweimal wurde die Herrschaft der Kirche unterbrochen: 1798/99 nach dem Einmarsch französischer Truppen und 1809–1814 nach einem Jahrzehnt der kirchlichen Restauration als Teil des napoleonischen Kaiserreiches. Die Aufstände von 1831 und 1848 wurde von der Kirche niedergeschlagen. Am 14. September 1860 marschierten Piemonteser Truppen in Perugia ein. Umbrien wurde dem neuen italienischen Staat eingegliedert
Vor einigen Jahren wurden diejenigen Stadtteile, die nach dem Sieg des Papstes verschüttet worden waren, wieder freigelegt und bilden heute am Berghang eine etwas unheimlich wirkende eigene Stadt unter der oberen, „offiziellen“ Stadt, in der Rolltreppen, Geschäfte und ähnliches untergebracht sind, wie bei entsprechenden U-Bahn-Anlagen bei uns.
Basierend auf dem Artikel Perugia der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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