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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.02.2025
12:24
 
 
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Geschichte

Die ersten menschlichen Spuren in unserem Raum reichen nach neuesten Erkenntnissen bis in die Jungsteinzeit zurück. Lesefunde bei Kadeltshofen geben Zeugnis davon. Weitere Funde geben Hinweis auf Ansiedlungen von Linearbandkeramikern aus dem Zeitraum um 5000 v. Chr.

Es war die erste bäuerliche Kulturstufe. In der Hallstattzeit (1200 bis 500 v. Chr.) dürften mehrere Siedlungen entstanden sein. Dafür sprechen eine Anzahl von Grabhügeln aus dieser Zeit. Keltische Viereckschanzen im Bibertal geben Zeugnis von einer keltischen Ansiedlung (500 bis 15. v. Chr.). Aus der Römerzeit sind Reste und Funde recht zahlreich vorhanden. Ab dem 5. Jahrhundert nahmen die Alemannen das Rothtal in Besitz. Das fruchtbare Ackerland dürfte der Grund für ihre zahlreichen Ansiedlungen gewesen sein. Bereits in der Zeit der Karolinger nach 745 gab es im jetzigen Siedlungsgebiet der Gemeinde Pfaffenhofen drei große Höfe, die, so wird vermutet, dem Benediktinerkloster Reichenau gehörten. In dieser Zeit dürfte auch die St.-Martins-Kirche entstanden sein.

Die erste urkundliche Erwähnung von Einzelsiedlungen im Gemeindegebiet stammt aus dem Jahr 898. Hier dürfte die Ursiedlung von Remmeltshofen und zugleich eine der frühesten Ansiedlungen im heutigen Landkreis zu sehen sein.

Pfaffenhofen mag schon in fränkischer Zeit eine Mittelpunktfunktion ausgeübt haben, wohl als klösterlicher Musterbetrieb. Daher dürfte der Ort seinen heutigen Namen erhalten haben. Erstmals wird Pfaffenhofen 1303 genannt, als Graf Ulrich von Berg seine Grafschaft in Holzheim mit der Burg in Pfaffenhofen an Herzog Friedrich von Österreich um 700 Silbermark (Ulmer Währung) verkaufte. Die Herrschaft Pfaffenhofen blieb von 1303 mit einer kurzen Unterbrechung bis 1805 im Besitz der Habsburger, die sie allerdings unter Vorbehalt der Landeshoheit fast ständig verpfändet oder verkauft hatten. Danach fiel die Landeshoheit an Bayern. Das Marktrecht erhielt Pfaffenhofen 1474 von Kaiser Friedrich III. Die Burg östlich der Roth, die im 12. Jahrhundert erstmals genannt wurde, ist im 16. Jahrhundert untergegangen. Pfaffenhofen wurde 1507 von König Maximilian an Jakob Fugger den Reichen für 3500 Gulden verkauft. 1525 zieht der Leipheimer Haufen während des Bauernaufstandes durch den Ort, ohne nennenswerten Schaden zu hinterlassen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden im gesamten Herrschaftsbereich große Schäden angerichtet, in Pfaffenhofen wurden die meisten Häuser zerstört und durch die Pest fiel die Einwohnerzahl von 2300 auf 300. Eine Einheitszunft für die vielen Handwerker wurde 1720 von den Fuggern in der „Inneren Taverne“ eingerichtet. 1735 ging der Herrschaftssitz des Obervogts verloren, da er nicht mehr tragbar war. Die Amtshandlungen übernahm die Herrschaft Weißenhorn. Napoleon übernachtete am 13. Oktober 1805 in der „Äußeren Taverne“, von der er eine Proklamation an seine Soldaten erließ, die in der Schlacht von Elchingen beteiligt waren. Auch der französische Militär Michel Ney bezog Quartier in Pfaffenhofen. Eine Feuerwehr wurde 1870 eingeführt, gleichzeitig löste der Bürgermeister den Gemeindevorsteher ab. 1876 wird die Postverbindung von Weißenhorn über Pfaffenhofen nach Nersingen in Betrieb genommen.

Der Erste Weltkrieg fordert 110 Gefallene. 1914 wird die heute noch bestehende Omnibuslinie von Weißenhorn nach Neu-Ulm eingerichtet, dadurch verliert die Postkutsche ihre Stellung. 1919 bekommt der Ort eine Polizeistation mit fünf Beamten, die 1959 wieder geschlossen wurde. Im Zweiten Weltkrieg kommen 290 Einwohner ums Leben. In den Jahren danach steigt die Anwohnerzahl durch die Aufnahme Vertriebener rasant an und führt zu Bauten von mehreren Siedlungen. Die Millersiedlung ist die erste solcher Siedlungen, die im Regierungsbezirk Schwaben errichtet wurde. 1956 wird der Kindergarten St. Martin im Schwesternweg eröffnet. Im Zuge der bayerischen Kreisreform kamen von 1969 bis 1978 insgesamt zehn ehemals selbständige Gemeinden nach Pfaffenhofen. Die Verwaltungsgemeinschaft mit Holzheim wurde 1978 gebildet. 1987 wurde das Rathaus am Kirchplatz errichtet, in dem auch das Hermann-Köhl-Museum untergebracht ist. 2002 wurde Pfaffenhofen das Feuerwehrhaus erweitert und eine städtebauliche Untersuchung auf den Weg gebracht, die unter den Namen „Neue Mitte“ bekannt wurde und deren erste bauliche Maßnahmen seit Ende 2006 stattfinden.

Basierend auf dem Artikel Pfaffenhofen an der Roth der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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