Geschichte
Pfungstadt wurde im Jahr 785 erstmal urkundlich erwähnt. Danach hat ein fränkischer Edelmann dem Kloster Lorsch seinen Besitz vermacht. Mit dem Niedergang des Kloster Lorschs im 13. Jahrhundert fiel das Dorf in den Besitz der Grafschaft von Katzenelnbogen. Im Jahre 1442 erfolgte die Einrichtung der Zent Pfungstadt. Durch die Ansiedlung zahlreicher Mühlen entlang der Modau kam es zu erstem wirtschaftlichem Aufschwung. Das Rathaus von Pfungstadt wurde 1614 gebaut und 1618 fertiggestellt. Während des 30jährigen Krieg wurden große Teile der Ortschaft in Schutt und Asche gelegt. Durch das „Mansfelder Schandensverzeichnis“ wissen wir von Plünderungen und Brandschatzungen. Mit der Gründung einer „Krappfabrik“ im 18. Jahrhundert beginnt die Industrialisierung Pfungstadts, die ab 1845 durch die „Ultramarinfabrik“ von Wilhelm Büchner und die Pfungstädter Brauerei von Justus Hildebrandt, daneben Zündholz-, Zigarren- und Ziegelsteinproduktion geprägt war. Durch Büchners Aktivitäten im Hessen-Darmstädtischen Landtag wurde Pfungstadt mit einer „Secundärbahn“ an die Rhein-Neckar-Bahn angeschlossen und am 20. Dezember 1886 zur Stadt erhoben.
Zwischen 1901 und 1908 errichtete man in Pfungstadt ein hochmodernes Wasser- und Elektrizitätswerk, dessen Abwärme bereits 1908 über einen mehrere hundert Meter langen Kanal die benachbarte Goetheschule, deren Sporthalle und das neu errichtete Hallenbad, eines der ersten öffentlichen Hallenbäder Hessens, beheizte.
Unmittelbar nach der Befreiung im April 1945 begann in Pfungstadt die Produktion der amerikanischen Soldatenzeitung „Stars and Stripes“. Mit der Währungsreform von 1948 begann ein neuer Aufschwung. Es siedelten sich neue Industriebetriebe und der Wohnungsbau wurde gefördert. Im Jahr 1972 schloss die bis dahin selbstständige Gemeinde Hahn Pfungstadt an. Mit der Gebietsreform von 1977 schloss sich Eschollbrücken mit seinem Ortsteil Eich Pfungstadt an. Durch diese Erweiterung stieg die Bevölkerung von 17 200 auf 23 000 Einwohner an.
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