Geschichte
Das heutige Pieniężno wurde im 14. Jahrhundert im preußischen Ermland westlich von Heilsberg (Lidzbark WarmiÅ„ski) gegründet. Das Stadtwappen zeigt u.a. drei Mehlsäcke. Nikolaus Kopernikus war einige Jahre Administrator der Landkreise Allenstein und Mehlsack.
Ursprünglich war die Stadt eine Siedlung der Prußen, die im 13. Jahrhundert wahrscheinlich unter dem Namen Malcekuke (prußisch für "Gehölz der Unterirdischen") angelegt wurde. In einer Urkunde vom 7. April 1282 wurde der Name Malzak erwähnt, am 5. Mai 1304 Melzak.
Das genaue Datum der Vergabe des Stadtrechts ist unbekannt, 1312 besaß der Ort aber bereits diese Rechte.
Im Februar 1945 bei den Kämpfen um das „Heilsberger Dreieck“ und dann um den Kessel von Heiligenbeil wurde die Stadt zu 90 Prozent zerstört. Bei den Kämpfen fiel auch Armeegeneral Iwan Tschernjachowski, Befehlshaber 3. Weißrussische Front. Nach Ende der Kämpfe verlor der Ort sein Stadtrecht.
Als eine der wenigen südostpreußischen Städte (wie z. B. Rastenburg und Sensburg) wurde Mehlsack 1947 vollkommen umbenannt, und zwar nach dem im KZ ermordeten Seweryn Pieniężny (1890-1940), einem Redakteur der Gazeta OlsztyÅ„ska, der während des Nationalsozialismus verbotenen Zeitung der polnischsprachigen Minderheit im Ermland. 1973 erhielt Pieniężno wieder Stadtrecht.
Pieniężno konnte sich in der Folgezeit kaum mehr entwickeln. Die Altstadt blieb bis in die 1990er Jahre hinein eine Brachfläche, die nur von der erhalten gebliebenen katholischen Kirche überragt wurde. Nur die Ruine des Rathauses, die Reste der früheren Burg, der nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtete Turm der evangelischen Kirche, die Fundamente zahlreicher Häuser und das gitterförmige Straßennetz blieben erhalten. Seither erfolgt auf dem Grundriss der alten Stadt ein umfangreicher Wiederaufbau. Die wichtigsten Bauten werden rekonstruiert, die übrigen Straßenzüge im Maßstab der alten Bebauung neu errichtet.
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