Geschichte
Aus dem Archiv des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie sind mehrere vorgeschichtliche Befunde und Funde bekannt, die eine Besiedlung seit dem Neolithikum (Jungsteinzeit), also um das 5.-3. Jahrtausend v. Chr. nicht ausschließen. Zu den ältesten Hinterlassenschaften zählt ein Felsovalbeil von der Fst. 1 im Nordosten von Plößnitz. Jedoch ist auf Grund neuer Funde zu vermuten, dass sich Menschen schon während des Mesolithikums (Mittelsteinzeit) in diesem Raum aufhielten. Zu den Feuersteinartefakten, die diese Vermutung nahe legen zählt eine Klinge (siehe Abbildung).
Angrenzend an diese Funde ist durch Luftaufnahmen (O. Braasch, 1991) eine Siedlung der Vorrömischen Eisenzeit (5.-1. Jahrhundert v. Chr.) nachgewiesen. Genauere Untersuchungen stehen noch aus, doch legen Spuren von Gräbern - sie besitzen eine rechteckige Form - die Datierung in diese Zeit nahe. Die Form der im Luftbild durch Bewuchsmerkmale zu erkennenden Verfärbungen beschreiben ein rechteckiges Doppelgrabenwerk mit ausbauchenden Seiten. Hydrogeologische Karten des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt zeigen deutlich, dass die ur- oder frühgeschichtliche Siedlung dicht am einstigen Sumpfgebiet erbaut worden war.
Während der darauffolgenden Besiedlung durch die Slawen im 7. und 8. Jahrhundert wurde der Turm der späteren Dorfkirche St. Katharina erbaut. Er ist die einzige noch sichtbare Hinterlassenschaft aus slawischer Zeit. Mit der zunehmenden Christianisierung und der Vorherrschaft der Franken kamen Flamen in diese Gegend. In Plößnitz schufen sie die Katharinakirche, indem sie den bestehenden Turm durch ein Schiff in Richtung Osten erweiterten. Plößnitz wurde Wallfahrtsort; die Pilger reisten über den im Süden vorbeilaufenden Ochsenweg heran, um die heilige Madonna zu verehren. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1271.
Die ältesten Bauernhöfe des alten Dorfes stammen aus dem 18. Jahrhundert, also aus der Zeit Friedrichs II. und Napoleons. 1750 entstand die unter dem heutigen Namen "Gasthof Mühleck" bekannte Schenke an der K2135 am Ortsausgang Richtung Niemberg. Auch die rekonstruierte Bockwindmühle an der Feldwegkreuzung Maschwitz-Oppin stammt aus dieser Zeit. Sie ist heute für Besucher geöffnet.
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