Geschichte
Plotzen entstand auf der Flur des gleichnamigen Mannlehngutes, das 1602 durch Christoph von Gersdorff auf Nostitz in Blockfluren aufgeteilt wurde. Der etwas größere Teil des dabei entstandenen Ortes unterstand einer adligen Grundherrschaft, der andere dem Maria-Marta-Hospital in Bautzen. Nach dem Freikauf der zum Gut gehörenden Bewohner verlor dies alle Eigenschaften eines Rittergutes. Besitzer waren ab 1641 die Metzrad auf Nieder Ottenhain, später die von Ingenhaeff, denen 1840 die von Metzsch folgten. Schließlich verfielen die Gebäude des Gutes und wurden abgetragen.
Insgesamt umfasste Plotzen, das sich im 18. Jahrhundert zu einem Gassendorf erweitert hatte, im Jahre 1777 18 Häusler, 10 Gärtner und einen Halbhüfner. Der Ort war eine slawische Ansiedlung in einem Quellgebiet, deren Name sich aus błóto (Sumpf) herleitet.
Jedoch wurde die Gegend, wie archäologische Funde nördlich des Dorfes belegen, bereits weitaus früher besiedelt. Das dort befindliche Gräberfeld stammt aus der Bronze- und Eisenzeit. Zu den Funden zählen vor allem Reste von Grabkeramik und eine Bronzefibel aus der Billendorfer Kultur. Den bedeutendsten Fund bildete ein bronzeitliches zweischneidiges Schwert, das 1934 entdeckt wurde.
1787 entstand am Kuppritzer Wasser nördlich von Plotzen eine Mühle. 1910 nahm eine Molkerei den Betrieb auf. Zu dieser Zeit lebten 142 Einwohner im Dorf, die sich überwiegend von der Landwirtschaft ernährten. Die umgebenden Felder waren wegen des Lößlehmbodens recht ertragreich. An der Chaussee von Löbau nach Hochkirch befand sich eine Gastwirtschaft. Bis 1938 gehörte die Gemeinde Plotzen zur Amtshauptmannschaft Löbau. Gepfarrt war Plotzen von jeher nach Hochkirch.
Die Feuchtwiesen bei Plotzen stellen ein Schnittgebiet in der Verbreitung von Pflanzenarten dar. Neben dem Scheiden-Gelbstern, der hier seine östlichsten Fundorte besitzt, finden sich in diesem Naturschutzgebiet auch die westlichsten Populationen der Bachdistel.
Am 12. Februar 1993 wurde Plotzen nach Hochkirch eingemeindet.
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