Sehenswürdigkeiten
Bis heute hat Poligny sein Gepräge als spätmittelalterliches Städtchen mit alten Bürgerhäusern und verschiedenen Kirchen, Kapellen und ehemaligen Klosterbauten bewahrt. Mit dem Bau der gotischen Kollegiatskirche Saint-Hippolyte wurde im Jahr 1415 begonnen. Sie besitzt ein reich skulptiertes Portal und eine bemerkenswerte Innenausstattung mit zahlreichen Statuen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und bedeutenden Goldschmiedearbeiten. Das ehemalige Jakobinerkloster wurde 1271 gegründet. Es beherbergt heute eine Schule, und die im 13. Jahrhundert erbaute gotische Jakobinerkirche mit Renaissanceportal gehört der Coopérative Viticole de Poligny, während der Kreuzgang in den 1950er Jahren abgerissen wurde. Das zu Beginn des 17. Jahrhunderts gegründete Ursulinerinnenkloster wurde im Zuge der Französischen Revolution aufgehoben und die Kirche anfangs des 19. Jahrhundert ebenfalls abgerissen. Erhalten sind der Kreuzgang und die Konventsgebäude, die heute teils als Ateliers, teils auch als Wohngebäude dienen. Im Jahr 1415 wurde auch das Klarissinnenkloster gegründet. Die 1793 zerstörte Kapelle wurde 1938 wiederaufgebaut und ist mit verschiedenen Werken aus der alten Klosterkirche (darunter eine Christusstatue im byzantinischen Stil) ausgestattet. Zwei weitere Kapellen stammen aus dem 16. respektive dem 18. Jahrhundert. Außerhalb der ehemaligen Stadtmauern steht die Kirche von Mouthier-le-Vieillard. Sie wurde im 11. Jahrhundert im romanischen Stil an der Stelle einer vermutlich frühchristlichen Kapelle erbaut und besitzt einen Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert. Die Kirche beherbergt eine reiche Innenausstattung, darunter zahlreiche bedeutende Statuen aus der Erbauungszeit, eine bemalte Christusstatue aus Holz (14. Jahrhundert) und ein Altarretabel (1534) aus Alabaster.
Der alte Stadtkern zeigt zahlreiche Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, an der Grande-Rue zum Teil mit Renaissanceportalen versehen. Die Plätze werden durch spätmittelalterliche Brunnen (Fontaine aux Morts, Fontaine aux Poissons, Fontaine de la Place des Déportés) geschmückt. Zu den Zeugnissen der mittelalterlichen Stadtbefestigung zählen die Tour de la Sergenterie (1457 erbaut), die Tour de Paradis und verschiedene Mauerreste aus dem 15. Jahrhundert. Ebenfalls erhalten sind die Ruinen der mittelalterlichen Burg Grimont (12. Jahrhundert). Das Hôtel de Ville (Rathaus) stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Zu den großen, teils palastähnlichen Bauten aus dem 18. Jahrhundert mit Innenhöfen und Freitreppen zählen Hôtel de Lisa, Hôtel de Beaufremont und Hôtel d'Astorg. Das im 17. Jahrhundert gegründet Hospital mit Holztäfelung zeigt eine Fayence-Sammlung aus der alten Apotheke.
Poligny besitzt zwei Museen: Das Musée Municipal zeigt eine naturhistorische Sammlung und archäologische Funde der näheren Umgebung, während das Musée du Comté dem Besucher die Käseherstellung näher bringt.
Mit 4377 Einwohnern (2004) gehört Poligny zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Jura. Seit alters her war Poligny eine wichtige Handelsstadt am Jurafuß und zählte rund 5000 Einwohner. Der bisherige Höchststand wurde Mitte der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts mit ungefähr 6500 Einwohnern erreicht. Danach nahm die Bedeutung Polignys ab, weil es nur wenig von der Industrialisierung profitierte und sich die Industrie auf Lons-le-Saunier und Dole konzentrierte. Dies spiegelt sich in einer langsamen aber kontinuierlichen Bevölkerungsabnahme in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wider, die sich während des Ersten Weltkrieges noch verstärkte. Bis Ende der 1960er Jahre pendelte die Einwohnerzahl im Bereich zwischen 3500 und 4000 Personen. Darauf folgte ein stetiges Wachstum. Seit 1990 wird jedoch wieder ein Bevölkerungsrückgang verzeichnet.
Basierend auf dem Artikel Poligny (Jura) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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