Geschichte
Als älteste Besiedlungsspuren wurden in Poltringen Grundmauern römischer Gutshöfe gefunden.
Eine Römerstraße, die später auch Königsstraße oder Ammertalstraße genannt wurde, führte von Sumelocenna (=Rottenburg) über Unterjesingen, Poltringen, Reusten und Altingen nach Herrenberg und weiter bis Portus (=Pforzheim). Von 84-260 n. Chr. wurde das Ammertal von den Römern beherrscht, bevor diese von den Alemannen verdrängt wurden, die sich im 3. Jahrhundert ansiedelten. Vermutlich im 5. oder 6. Jahrhundert bildete sich so das Dorf an seinem heutigen Standort. Das Dorf war lange Zeit im Besitz der Grafen von Nagold sowie später ihrer Nachfolger, der Grafen von Tübingen, befestigt war es durch eine Burg. 1293 verkauften die Pfalzgrafen von Tübingen ihren Besitz an das Kloster Bebenhausen. Hinzu kam in Poltringen ein reichsunmittelbares Rittergut, welches nicht dem Kloster unterstand.
Erstmals 1426 wird in Poltringen ein Konvent von Franziskanerterziarinnen genannt, der an der "Oberkirche", der Pfarrkirche St. Stephanus bestand. Dieser brannte 1647 ab, im Anschluss wurden die Gebäude zwar wiederaufgebaut, standen aber ab 1665 leer.
Nach der Auflösung des Klosters Bebenhausen in der Reformation gelangte Poltringen zu einem Drittel in den Besitz Württembergs, zu zwei Dritteln in den Besitz Österreichs, so dass es als Teil Vorderösterreichs teilweise katholisch wurde. 1806 gelangten auch die zunächst österreichischen Landesteile durch Napoleon an Württemberg. Ab 1808 unterstand Poltringen der Verwaltung des Oberamtes Herrenberg. In der Neuordnung von 1938 fiel es an den Landkreis Tübingen.
Die ehemals selbständige Gemeinde Poltringen hat sich am 1. Dezember 1971 mit fünf weiteren Gemeinden zur Gemeinde Ammerbuch zusammengeschlossen.
Basierend auf dem Artikel Poltringen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen