Flagge von Slowakei

Slowakei

Hauptstadt
Bratislava
 
Fläche
49.035 km²
 
Bevölkerung
5.401.000
 
pro km²
110 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
09:08
 
 
+
»
 

Geschichte

Das heutige Poprad ist im 20. Jahrhundert durch Zusammenschluss von mehreren Gemeinden entstanden. Es sind dies Poprad (Deutschendorf), SpiÅ¡ská Sobota (Georgenberg, eingemeindet 1945), Veľká (Felka, eingemeindet 1945), Stráže pod Tatrami (Michelsdorf, eingemeindet 1960) und Matejovce (Matzdorf, eingemeindet 1974). Die Stadt erfuhr seit dem Zweiten Weltkrieg eine außerordentliche Bevölkerungszunahme (auch nach Berücksichtigung der angeschlossenen Gemeinden): 1940 gab es rund 11378 Einwohner, 1980 rund 38000 und 2003 etwa 55000.

Die Siedlungen des heutigen Poprad wurden zum ersten Mal im Jahre 1256 schriftlich erwähnt, als sie noch ihre slawischen Namen trugen, nämlich Poprad (für Poprad), Forum Sabbathe (für SpiÅ¡ská Sobota) und Vylka (für Veľká). Die folgenden schriftlichen Quellen bezeichnen sie jedoch bereits mit ihren deutschen Namen, zum Beispiel 1268 Villa Theutonicalis (für Poprad) und Sanctus Georgius (für SpiÅ¡ská Sobota). Nach dem Mongoleneinfall von 1242 wurde SpiÅ¡ská Sobota, ebenso wie Poprad und Veľká, durch deutsche Siedler nachbesiedelt, wodurch sie zu weitgehend deutschen Siedlungen wurden. Stráže war ursprünglich eine Grenzschutzsiedlung und wurde wohl bereits Anfang des 13. Jahrhunderts von deutschen Siedlern wieder begründet. Alle fünf Siedlungen gehörten zu den 13 an Polen verpfändeten Städten, zu der Bruderschaft der 24 königlichen Pfarrer, zum Bund der 24 Zipser Städte sowie zur sog. Provinz der 16 Zipser Städte (siehe unter Zips). Während Poprad, Veľká und Stráže im Mittelalter eher landwirtschaftlich-handwerkliche Städte waren, war SpiÅ¡ská Sobota eindeutig eine Marktsiedlung mit zahlreichen Handwerkern.

Die älteste der zusammengeschlossenen Siedlungen ist SpiÅ¡ská Sobota, die schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts, damals noch als slowakische Siedlung, ein Marktzentrum der Umgebung war. Sie war auch die erste der Siedlungen, die Stadtrechte erhielt (Poprad, Veľká und Stráže wurden erst Anfang des 15. Jahrhunderts als Städte erwähnt). Diese zu den kunsthistorisch bedeutendsten Plätzen der Zips zählende Ortschaft hat ihre Vormachtstellung gegenüber ihrer bis dahin unbedeutenden Schwester Poprad in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingebüßt, als die Kaschau-Oderberger Bahn 1871 fertiggestellt wurde. Die interessante Innenstadt ist heute Denkmalzone.

Das alte Poprad war eine eher unbedeutende Gemeinde. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurde hier Kupfer gefördert. Erst der Bau der vorstehend genannten Eisenbahnstrecke brachte Poprad einen zuerst langsamen, nach dem Zweiten Weltkrieg stürmischen Aufschwung mit einer starken Industrialisierung. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden hier wichtige Eisenbahnwerkstätten entstanden, 1908 nahm die Elektrische Tatrabahn ihren Betrieb auf, was die rasche Entwicklung des Tourismus begünstigte.

In der Zwischenkriegszeit wurden die Eisenbahnwerkstätten in eine Waggon-Fabrik umgewandelt. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier ein kleines Konzentrationslager für die jüdische Bevölkerung.

Im Frühjahr 1946 wurde in Poprad ein „Aussiedlungslager“ eingerichtet, über das bis Herbst 1946 die gesamte verbliebene oder zurückgekehrte deutsche Bevölkerung vertrieben wurde.

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