Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Rudunchesdorf stammt von 1273, aus Tietzo von Chottow dem Kloster einen Teil des Dorfes verkaufte. Nach weiteren Käufen im Jahre 1329 befand sich schließlich der ganze Ort Rudingsdorf im Klosterbesitz, was 1346 König Johann bestätigte. Gepfarrt war das Dorf nach Ostritz und nicht zur Pfarre im Nachbardorf Königshain.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Ortsname über Rudelsdorff in die seit dem Dreißigjährigen Krieg gebräuchliche Form Rusdorf bzw. Rußdorf.
Die zum Ende des 18. Jahrhunderts errichtete katholische Dorfschule erwies sich bals als zu klein und 1853 erfolgte die Weihe der neuen Schule.
Mit der Inbetriebnahme der Neißetalbahn von Nickrisch nach Zittau erhielt Rusdorf eine Bahnstation. Der Ort erlangte dadurch auch touristische Bedeutung und wurde zum Ausgangspunkt für Ausflüge in das südliche gelegene romantische Neißetal bis Rohnau und Rosenthal. 1881 öffnete eine Postagentur in Rusdorf.
1898 entstand am Ortrand das evangelische Schul- und Bethaus. Das neogotische und mit einem spitzen Glockentürmchen gekrönte Bauwerk am Neißehang war weithin sichtbar und wurde zum Wahrzeichen von Rusdorf. Zur Bereinigung der auch amtlich verwendeten unterschiedlichen Schreibweisen wurde 1903 der Name Rusdorf für verbindlich erklärt.
1922 wurde Rusdorf zusammen mit der Klosterfreiheit und dem Klostergut zur Gemeinde Marienthal/Sa. vereinigt, die ihren Sitz in Rusdorf und 1925 992 Einwohner hatte.
Mit der Gleichschaltung der Schulen während des Nationalsozialismus wurde die Unterstufe in der ehemals katholischen Schule unterrichtet und die älteren Schuler gingen in die frühere evangelische Schule.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das bisher zur Amtshauptmannschaft Zittau gehörige Dorf polnisch und erhielt den Namen Posada. Damit war auch die Auflösung der Gemeinde Marienthal/Sa. verbunden, die links der Neiße befindliche Klosterfreiheit und das Klostergut verblieben bei Sachsen und wurden nach Ostritz eingemeindet.
Die deutschen Bewohner wurden 1945 vertrieben. Posada wurde ein Teil der Gemeinde DziaÅ‚oszyn und mit dieser dann nach Bogatynia eingemeindet. Das ehemalige Schul- und Bethaus verfiel zu einer Ruine. Nach dem zuvor schon der Bahnhalt weggefallen war, verkehren seit 2000 keine polnischen Züge mehr auf der Strecke, lediglich die deutsche Bahnverbindung führt durch Posada.
Am rechten Neißeufer führt der Poetenweg nach Krzewina, dem polnischen Nachbarort von Ostritz. In Posada befinden sich mehrere oberlausitzer Umgebindehäuser, die teils in schlechtem Erhaltungszustand sind. Im Jahre 2003 wurde von den Bürgermeistern von Bogatynia und Ostritz eine Vereinbarung zum Bau einer Neißebrücke zwischen Marienthal und Posada getroffen.
Basierend auf dem Artikel Posada (Bogatynia) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen