Geschichte
Im Mittelalter war Püttlingen im Besitz von Metzer Bischöfen. Während des Investiturstreits (1075- 1122) übertrugen die kaisertreuen Metzer Bischöfe das Gebiet um Püttlingen den Herren von Forbach, doch behielten selbst die Oberlehnsherrschaft über Püttlingen.
1365 heiratete Henriette, die letzte Besitzerin aus dem Hause Forbach, Johann I. von Kriechingen und somit ging Püttlingen an das Haus Kriechingen über. Johann I. wählte Püttlingen zum Sitz eines Amtes, zu dem unter anderem auch Obersalbach, Rockershausen und Luisenthal gehörten.
Doch durch den Umstand, dass Püttlingen immer noch ein Lehen des Bistums Metz war, zugleich aber zur Grafschaft Kriechingen gehörte, die Reichslehen war, nahm Püttlingen eine Sonderrolle im deutsch-französischen Grenzbereich ein, und wurde dadurch immer mehr in die Rolle eines politisch eigenständigen Territoriums gedrängt.
Im Jahre 1552 wurde im Zuge des Vertrags von Chambord u.a. Metz unter französische Schutzherrschaft als Gegenleistung französischer Unterstützung protestantischer Fürsten gegen Kaiser Karl V. genommen. Da Püttlingen Metzer Lehen war, fiel es ebenfalls unter französische Schutzherrschaft.
Auch nach dem Dreißig-jährigen Krieg 1684 und den Reunionskriegen 1697 blieb Püttlingen mit Metz französisch.
Im Jahre 1766 tauschte der französische König Ludwig XV. die Herrschaft Püttlingen gegen das strategisch günstigere Territorium der Abtei Wadgassen mit dem Fürsten Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken und dem Fürsten Christian Ludwig, Herr von Püttlingen, im so genannten Austauschvertrag vom 15. Februar 1766. Damit verzichtete Frankreich auf die Metzische Exklave. 1788 verkaufte Christian Ludwig die Herrschaft Püttlingen an den Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken, und Püttlingen gehörte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zur Grafschaft Kriechingen.
In den Jahren 1791-1793 wurden die Gebiete an der Saar von französischen Revolutionstruppen besetzt. Püttlingen wurde in die französische Republik eingegliedert und dem Departement Moselle zugeteilt. Erst 1815, im 2. Frieden von Paris, wurde Püttlingen an Deutschland rückgegliedert, nachdem Napoleon am 21. Juni 1815 von den Alliierten bei Waterloo geschlagen wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg 1919 wurde das Saargebiet von Deutschland abgetrennt und geriet unter französische Besatzung. Am 10. Januar 1920 wurde im Versailler Friedensvertrag geregelt, dass die Saarregion durch den Völkerbund in Genf verwalten wurde, wirtschaftlich aber zu Frankreich gehört. Nach einer Frist von 15 Jahren sollen dann die Bürger der Saarregion frei über ihre zukünftige Zugehörigkeit entscheiden dürfen.
Am 13. Januar 1935 entschieden sich 90,8% der Saarbevölkerung an die Rückgliederung an Deutschland, welche sich dann am 1. März 1935 vollzog, und das Saarland wurde an das Deutsche Reich wieder angeschlossen.
Nach dem 2.Weltkrieg kam das Saarland unter französische Besatzungsmacht, und am 17. November 1947 wurde das Saarland mit den Saargruben wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen und kam in den französischen Währungs- und Zollbereich.
Nach der Volksabstimmung am 23. Oktober 1955, bei der sich wiederum ein Großteil der Saarbürger für eine Rückgliederung an Deutschland entschied( nämlich 67%), wurde das Saarland wieder politisch an Deutschland angeschlossen (1. Januar 1957). Die wirtschaftliche Rückgliederung vollzog sich am 6. Juli 1959.
Am 21. Mai 1968 wurde Püttlingen zur Stadt erhoben.
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