Geschichte
Pulsnitz wurde, wie viele andere Orte der Oberlausitz auch, am 19. Mai 1225 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits vorher hatte sich hier eine sorbische Siedlung mit Wasserburg entwickelt. Pulsnitz wurde Sitz einer adligen Familie, die sich hier ein kleines Schloss bauen ließ.
1355 erhielt "Polßnitz" von Kaiser Karl den IV. das Marktrecht, nur 20 (1375) Jahre später das Stadtrecht. Anfang des 15. Jahrhunderts verwüsteten die Hussitenkriege die Oberlausitz. Auch in Pulsnitz fielen die Hussiten 1429 ein (nicht zum ersten Mal). Aus dieser Zeit stammt die älteste bäuerliche Befestigungsanlage "Perfert".
Um 1500 herum begannen die Bauarbeiten für das Pulsnitzer Rathaus, dessen Reste heute noch im Ratskellergebäude zu sehen sind.
Am 1. Januar 1558 erhielten die Pulsnitzer Bäcker erstmalig das Recht, auch Pfefferkuchen zu backen.
1580 erwarb Hans Wolf von Schönberg Pulsnitz mit seinen "Pertinenzorten" von den Gebrüdern von Schlieben. Er entzog dem Rat die niedere Gerichtsbarkeit und versuchte die Bürger zu zwingen, Malz und andere notwendige Dinge nur noch bei ihm zu kaufen. Sie beschwerten sich beim Kaiser und verübten sogar einen Mordversuch gegen Schönberg. Auch der Pfarrer A. Ricchius (Sohn des ersten protestantischen Pfarrers der Stadt Andreas Ricchius) solidarisierte sich mit den Bürgern und wurde entlassen.
1869 wurde Pulsnitz an die neu gebaute Eisenbahnstrecke Arnsdorf-Pulsnitz-Kamenz angeschlossen. In der Folgezeit begann ein industrieller Aufschwung. 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, blieb die Stadt trotz schwerer Kampfhandlungen in der Oberlausitz weitestgehend unversehrt.
1994 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Friedersdorf und Friedersdorf Siedlung eingemeindet.
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