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China

Hauptstadt
Peking
 
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Datum & Zeit
25.11.2024
02:41
 
 
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Geschichte

Qingdao war seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ein deutscher Kolonial-Handelsstützpunkt. Bestrebungen, im ostasiatischen Raum einen Stützpunkt zu besitzen, lassen sich in Preußen bis in das Jahr 1859 zurückverfolgen, als dort erstmals ein Geschwader der preußischen Marine operierte. Handels- und Marinekreise waren seit der Öffnung Chinas in den Opiumkriegen daran interessiert, dem deutschen Chinahandel den notwendigen militärischen Rückhalt zu verschaffen, ohne den deutsche Kaufleute nur schwer hätten Fuß fassen können. Auch andere Staaten, darunter Großbritannien, Russland, und Frankreich schufen sich zwischen 1842 und 1899 Handelsstützpunkte in China.

1896 beschloss die Reichsregierung, den Erwerb eines Stützpunkts aktiv zu betreiben. Ein Übergriff auf deutsche Missionare, bei dem zwei von ihnen getötet wurden, bot den Anlass, ein Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine unter Konteradmiral Diedrichs zu entsenden und China ein Ultimatum zur Überlassung eines Pachtgebiets zu stellen. Angesichts der militärischen Übermacht gab China nach. Der Pachtvertrag wurde am 6. März 1898 unterzeichnet. (siehe: Kanonenbootpolitik)

Von 1897 bis 1914 stand Qingdao unter deutscher Herrschaft. Aus dieser Zeit sind viele Bauten erhalten, so z.B. eine Brauerei, ein Bahnhof, eine katholische und eine protestantische Kirche sowie das Gästehaus des Gouverneurs. Das deutsche „Schutzgebiet“ Qingdao war einer der Schauplätze des Boxeraufstandes von 1900, in dem versucht wurde, die Kolonialherren aus China zu vertreiben. 1913 bestand die Stadtbevölkerung aus 53.312 Chinesen, 2.069 Europäern und Amerikanern, 2.400 Soldaten der Garnison, 205 Japanern und 25 anderen Asiaten.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs, am 7. November 1914, wurde Qingdao nach 3 Monaten Belagerung von Japan besetzt. 5000 Deutsche leisteten Widerstand, der jedoch gegen die Übermacht von 30.000 Japanern nicht zu halten war. Das Ostasiengeschwader floh in den Pazifik. Daraufhin strömten japanische Kaufleute und Gewerbetreibende in die Stadt. Es entstand ein Japanerviertel, in dem 1920 bereits 17.597 Japaner lebten, die wie die Deutschen den Ehrgeiz hatten, eine Musterkolonie aufzubauen.

Die deutschen Verteidiger wurden nach Japan in Kriegsgefangenschaft verbracht. Sie lebten dort in mehreren Lagern und wurden teilweise erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Die bekanntesten Lager hießen Matsuyama und das Kriegsgefangenenlager Bandō.

Entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages blieb die Kolonie zunächst in japanischer Hand. Die Rückgabe an China erfolgte erst am 10. Dezember des Jahres 1922. In der Folgezeit führten die bürgerkriegsähnlichen Zustände der Kriegsherren-Epoche zu wirtschaftlicher Stagnation.

In der Nähe des Hafens befand sich 1986 ein U-Bootstützpunkt der Volksbefreiungsarmee.

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