Geschichte
Zur Herkunft des Ortsnamens Rachiw gibt es mehrere Thesen, bei denen entweder das Verb „rechnen“ (ukrainisch rachuwaty) in Betracht gezogen wird – so sollen Händler hier ihre Abrechnungen durchgeführt haben – oder der Name Rach als Besitzer eines frühen Bauernhofes vermutet wird.
Erste Erwähnung fand Rachiw, das ursprünglich von Huzulen aus Galizien besiedelt war, im Jahr 1447 als Dorf innerhalb des Königreichs Ungarn. Ab etwa 1800 bis 1820 siedelten sich auf Einladung der ungarischen Regierung staatliche Holzarbeiter aus deutschsprachigen Siedlungsgebieten in der heutigen Slowakei nördlich der eigentlichen Stadt an. Da die meisten der Kolonisten aus der Zips stammten, nannten sie ihre Siedlung Zipserei.
Seit 1867 gehörte es zu Österreich-Ungarn. In den Nachkriegswirren des Ersten Weltkriegs schloss sich Rachiw zunächst der ungarischen Räterepublik an, wurde dann kurzzeitig von Rumänien besetzt und wurde dann, wie das restliche Transkarpatien, an die neugebildete Tschechoslowakei angegliedert. In dieser Zeit erlebte die bergige Region um Rachiw eine touristische Blütezeit, und der Ort wurde gelegentlich als „Huzulisches Paris“ bezeichnet. Diese Phase endete, als Ungarn nach der Angliederung der südwestlichen Teile Transkarpatiens (1938) im Jahr 1939 den übrigen Teil der Region annektierte. Im Rahmen ihres Vormarsches nach Westen nahm 1944 die Roten Armee die Region ein, und 1945 wurde ganz Transkarpatien Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik. Seit 1991 ist Rachiw Rajonzentrum in der unabhängen Ukraine.
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