Geschichte
Radolfzell wurde 826 von Bischof Radolf von Verona, von dem die Stadt ihren Namen erhielt, gegründet. Die lateinische Bezeichnung lautete Cella Ratoldi. Um 1100 erhielt der Ort das Marktrecht und wohl auch das Münzrecht. Gleichzeitig wurde die Siedlung erweitert. 1267 erhielt Radolfzell die Stadtrechte. In der Folgezeit erhielt die Stadt eine Ummauerung mit vier Toren. Drei Türme und Reste der Mauer sind heute noch erhalten. 1415 wurde Radolfzell Reichsstadt, doch musste sie sich 1455 Österreich unterwerfen. Sie gehörte dann zur Landgrafschaft Nellenburg. Zur Stadtherrschaft gehören auch einige umliegende Orte.
1609 wurde Radolfzell Sitz des Ritterkantons Hegau. Die Kanzlei befand sich im Ritterhaus, einem ehemaligen Adelshof, der 1810 Sitz des Bezirksamtes wurde.
1806 fiel die Stadt an Württemberg und kam 1810 im Tausch an das Großherzogtum Baden. Hier wurde die Stadt Sitz eines Bezirksamtes, das 1872 aufgelöst wurde. Seither gehört Radolfzell zum Bezirksamt Konstanz, aus dem 1939 der Landkreis Konstanz hervorging.
1928 wurde in Radolfzell die Süddeutsche Vogelwarte als private Vogelwarte eingerichtet, die jedoch 1938 wieder schließen musste.
Im Jahr 1936 wurde in Radolfzell auch eine Kaserne der SS erbaut, welche in den Folgejahren mehrfach erweitert wurde. Ein SS-Regiment, eine Unterführerschule, weitere Verfügungstruppen sowie ein Außenlager des KZ Dachau waren bis zum Einmarsch der französischen Truppen am 25. April 1945 in diesen Gebäuden untergebracht .
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte die Vogelwarte Rossitten in das Wasserschloss Möggingen im heutigen Radolfzeller Stadtteil Möggingen um. Seither beherbergt die Stadt wieder eine Vogelwarte.
Infolge der Eingliederung von sechs Nachbargemeinden überschritt die Einwohnerzahl Mitte der 1970er Jahre die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. Januar 1975 beschloss. Im Jahr 1990 war Radolfzell Bundesumwelthauptstadt.
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