Geschichte
Der Frankenkaiser Karl der Große unterwarf zwischen 772 und 804 die Sachsen in heftigen kämpferischen Auseinandersetzungen und setzte ihre Zwangschristianisierung durch. Der Legende nach soll der heilige Sturmius, ein Anhänger des Bonifatius, die Upländer am "Christenbörnchen", einer kleinen Quelle an der Landstraße nach Rattlar, getauft haben. Noch heute wird Taufwasser aus dieser Quelle geholt.
Seit 1230 gehörte Rattlar zur Grafschaft Waldeck. 1529 wurde die Grafschaft Waldeck und damit auch Rattlar protestantisch reformiert (heute Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck).
Ab etwa 1540 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des traditionell armen Uplands durch die im Upland entstehende "Eisenindustrie" etwas. Die dadurch ausgelösten Abholzung aller Wälder löste allerdings eine länger anhaltende Holzknappheit aus.
Der 30-jährige Krieg (1618-1648) und die im Sauerland wütenden Pestepidemien (1636-1638) trafen das Dorf und die ganz Umgebung hart. Davon erholten sich die Orte der Gegend nur langsam. Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert waren im Upland Hungersnöte nicht ungewöhnlich und das Upland galt als Armenhaus Waldecks.
Mit Einsetzen der Industrialisierung an Rhein und Ruhr zogen viele Menschen aus der Gegend daher ins Bergische Land, um Arbeit zu finden. Die Lage der Zurückgebliebenen verbesserte sich dagegen kaum. Erst ab etwa 1870 verbesserten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nachhaltig.
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