Geschichte
Reckenfeld ist aus dem im Ersten Weltkrieg gebauten „Nahkampfmitteldepot Hembergen“ entstanden. Das Munitionsdepot bestand aus über 200 Munitionsschuppen, mehreren Verwaltungsgebäuden und einigen sonstigen Einrichtungen. Das Depot wurde durch einen Gleisanschluss mit der Staatsbahn Münster–Rheine angebunden und im Depot lagen 22,6 Kilometer Normalspurgleise, die bis zu den Schuppen führten. Noch während des Krieges rollten Munitionszüge mit Nahkampfmitteln an und nach Ende des Krieges wurden große Mengen Sprengstoffe eingelagert, die zum Teil im Depot vernichtet werden mussten. Auf Grund der Bestimmungen des Versailler Vertrages sollte das Depot vernichtet werden. Die Reichsbehörden in Berlin handelten zwar nicht wirtschaftlich, jedoch effektiv: sie verkauften das Depot an eine (wahrscheinlich) für diesen Zweck gegründeten Eisenhandelsgesellschaft Ost. Danach leitete die neue Besitzerin die Besiedlung ein, und ab Mitte der 1920er Jahre wurden die ehemaligen Schuppen von den Eigentümern zu Wohnhäusern um- und ausgebaut und aus den Schienentrassen entstanden Wege und Straßen. Noch heute ist ein Großteil der Schuppen als solche noch zu erkennen: Die Laderampe der Schuppen wurde als Eingang oder Erker ausgebaut. Bei Sicht aus der Vogelperspektive fällt die Gliederung Reckenfelds in vier größere Wohneinheiten auf, die noch aus den Einzeldepots A, B, C und D stammen. Reckenfeld hat sich in den letzten Jahrzehnten durch weitere Wohngebiete enorm vergrößert, doch die Struktur eines gegliederten Munitionsdepots ist immer noch zu erkennen.
In Reckenfeld steht seit dem 2. Juni 2007 auf dem einzigen Kreisel eine von Dieter Heilers geschaffene Skulptur. Diese Skulptur ist eng mit der Entstehungsgeschichte Reckenfelds verbunden.
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