Geschichte
Im Jahre 1325 wurde Reitzenstein zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Konrad von der Grün nannte sich seit diesem Jahr nach seinem Stammsitz – der Veste Reitzenstein – Konrad von Reitzenstein und begründete das Adelsgeschlecht der Freiherren von Reitzenstein. Das Rittergut Reitzenstein ging im Laufe der Zeit in andere Hände über. 1889 kauften die Freiherren von Reitzenstein ihren Stammsitz zurück.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Reitzenstein Gerichtssitz. Ursprünglich hatte der Rittergutsbesitzer die Hohe Gerichtsbarkeit inne, der Flurname Galgenbühl erinnert noch heute daran. Zuletzt gab es nur noch ein Patrimonialgericht. Nach der Eingliederung nach Bayern gingen auch die Aufgaben des koeniglich bayerischen adelich von Püttnerschen Partimonialgerichts Reitzenstein ans Landgericht Naila über.
Auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Reitzenstein wurden durch die bayerische Gemeindeordnung die Gemeinden Reitzenstein, Issigau und Kemlas geschaffen. Rechte des Fürstenhauses Reuß im Reitzensteiner Gebiet wurden vom Königreich Bayern abgelöst.
1873 wurde die Freiwillige Feuerwehr Reitzenstein gegründet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl in Reitzenstein enorm - von 1939 bis 1950 um insgesamt 81 Prozent. Der Grund waren die vielen Vertriebenen, die hier nach dem Krieg eine neue Heimat fanden.
Im Jahre 1955 bestand die selbständige Gemeinde Reitzenstein im Landkreis Naila aus
• den Dörfern Reitzenstein, Eichenstein und Griesbach,
• den Weilern Brand und Wolfstein
• sowie den Einöden Einsiedel, Kupferbühl und Sinterrasen.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Reitzenstein 1972 dem Landkreis Hof zugeordnet und ist 1978 im Wesentlichen in der Gemeinde Issigau aufgegangen. Der Weiler Brand bei Hölle kam an Marxgrün und später zur Stadt Naila.
Als Wappen dient das Wappen der Freiherren von Reitzenstein. Es zeigt einen silbernen Schrägrechtsbalken auf rotem Grund. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken steht ein offener roter Flug, rechts mit einem silbernen Schrägrechts-, links mit einem silbernen Schräglinksbalken belegt.
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