Politik
Bis 1991 war die CDU in Rheinland-Pfalz die dominierende Partei; von 1971 bis 1987 regierte sie dort mit absoluter Mehrheit. 1991 erreichte die SPD erstmals die Mehrheit der Stimmen bei einer Landtagswahl; Rudolf Scharping wurde daraufhin Ministerpräsident einer Koalition aus SPD und FDP. Beflügelt wurde dieser Wahlsieg zum einen durch die bundespolitische Situation; so hatte Bundeskanzler Helmut Kohl bei der wenige Monate zuvor stattgefundenen Bundestagswahl 1990 behauptet, dass die deutsche Einheit ohne Steuererhöhung finanziert werde. Die Verärgerung über dieses gebrochene Wahlversprechen schlug sich entsprechend im Wahlergebnis wieder. Zum anderen war die seit einigen Jahren anhaltende Zerstrittenheit der rheinland-pfälzischen CDU ein maßgeblicher Faktor gewesen.
Seither ist die SPD bei allen Landtagswahlen als stärkste Partei hervorgegangen, was vor allem Kurt Beck zugeschrieben wird, der 1994 Scharping ablöste. 2006 erhielt sie erstmals die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Dass die derzeitige Dominanz der SPD auf Landesebene vor allem Beck zu verdanken ist, wird daran deutlich, dass bei Europa-, Bundestags- und Kommunalwahlen der letzten zwanzig Jahre meistens weiterhin die CDU als stärkste Partei hervorging.
Die FDP wurde nur bei der Wahl 1983 nicht in den Landtag gewählt. In allen anderen Wahlperioden war sie stets als drittstärkste Fraktion im Landtag vertreten. Die Grünen haben aufgrund der überwiegend sehr ländlichen Struktur in diesem Bundesland einen schweren Stand. Während sie 2001 noch knapp den Einzug in den Landtag schafften, scheiterten sie fünf Jahre später an der 5%-Hürde und sind zur Zeit nicht im Landtag vertreten.
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