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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:20
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort wird 1003 erstmals urkundlich erwähnt. Allerdings stammen erste Spuren der Anwesenheit des Menschen aus dem Jungpaläolithikum und der Mittelsteinzeit 10.000 bis 6000 v. Chr. Die mittelalterliche Siedlung lag zwar im Bereich des Territoriums der Reichsabtei Fulda, allerdings setzte die buchische Ritterschaft ihre Hoheit über den Ort weitgehend durch. So waren nachweislich seit dem Spätmittelalter die Familien von Trubenbach (heute Trümbach genannt), von Bimbach, von Buchenau und von Haune in Rhina begütert. Im 15. Jhdt. gelang es der Landgrafschaft Hessen, Besitztitel in Rhina zu erwerben. Dies führte seit dem Reformationszeitalter zu heftigen Konflikten zwischen Hessen und den ritterschaftlichen Familien um die Rechte im Dorf.

Die Rhinaer Kirche war ursprünglich St. Nikolaus geweiht. Sie wurde um 1529/1530 reformiert. Im Reformationszeitalter ist im Dorf auch eine örtlich produzierende Töpferei nachweisbar. Im Dreißigjährigen Krieg sind erstmals Juden im Dorf schriftlich belegt (1631). Insbesondere seit dem 18. Jahrhundert nahm die jüdische Gemeinde beständig zu. 1782 wurde die erste Synagoge errichtet. 1806 kam der Ort zum Königreich Westfalen. Das benachbarte Wehrda als Sitz der Ritterschaft und Rhina zählten zum Kanton Holzheim. 1814 wurde die Kirche in Rhina neu erbaut. 1821 wurde Rhina dem Kreis Hünfeld in der kurhessischen Provinz Fulda zugeschlagen. 1831/32 wurde die Synagoge umgebaut. 1835 wurden erstmals Kommunalwahlen durchgeführt. 1837 wurde ein eigener jüdischer Friedhof angelegt. Die Einwohner der Dörfer Wehrda, Rhina, Schletzenrod und Wetzlos begehrten in der Revolution von 1848 gegen die adlige Gutsherrschaft von Stein zu Wehrda auf. Im Zuge der Auseinandersetzungen kam es auch zu Angriffen auf Rhinaer Juden. 1862 wurde in Folge der starken Zunahme der jüdischen Bevölkerung eine eigene jüdische Volksschule eröffnet. 1902 kam das erste Telefon nach Rhina, und 1912 erhielt der Ort eine Wasserleitung. 1933 wurden die jüdischen Mitglieder der Gemeindevertretung auf Anordnung der NSDAP-Kreisleitung und des Landratsamtes zum Rücktritt gezwungen. Ab 1934 kam es zu Übergriffen auf jüdisches Eigentum und auch auf Menschen jüdischen Glaubens. 1935 wurden die Besucher der Synagoge zusammengeschlagen. 1937 ereignete sich eine Unwetterkatastrophe. Am 10. November 1938 wurden die Synagoge und die räumlich integrierte jüdische Schule niedergebrannt. Am 1. März 1939 meldete der Bürgermeister den Ort als "judenfrei". Wohl 49 Menschen wurden im Zuge von Deportationen in Ghettos und Vernichtungslagern ermordet. Ab 1949 erfolgten Wiedergutmachungsleistungen an überlebende Juden und an die JRSO, d.h. die Jewish Restitution Successor Organization in der Amerikanischen Besatzungszone. 1965 wurde das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. 1966 wurde Rhina durch ein Hochwasser der Haune stark in Mitleidenschaft gezogen. 1971 erfolgte im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die Eingliederung in die Gemeinde Haunetal.

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