Stadtgliederung
Noch heute ist der rechteckige, absolut symmetrische Grundriss der ursprünglichen Stadt innerhalb der Stadtmauern zu erkennen. Auch dieser Grundriss wurde von Jacques Lemercier erstellt; seine Brüder Pierre und Nicolas überwachten die Bauausführung. Um einen Anreiz zur Besiedlung seiner Stadt zu geben, stellte der Kardinal den Interessenten das Bauland kostenlos zur Verfügung und befreite sie von allen Steuern. Um das gewünschte einheitliche Stadtbild zu gewährleisten, durften nur die vom Kardinal ausgewählten Baumeister Thiriot oder Barbet mit der Bauausführung beauftragt werden. Mit dem Tode des Kardinals im Jahre 1642 wurden die systematischen Arbeiten aufgegeben; dennoch wurde die begonnene Stadtanlage innerhalb des vorgegebenen rechtwinkligen Straßenrasters fertiggestellt. Heute steht das gesamte Stadtbild unter Denkmalschutz. Der Fabeldichter Jean de La Fontaine nannte Richelieu „das schönste Dorf des Universums“.
Im Norden, Süden und Westen sind je ein Stadttor vorhanden. Das Tor im Osten ist „blind“, da dahinter der Schlosspark liegt; aus Symmetriegründen hat man es dennoch in der Stadtmauer angedeutet. Später wurden zwei weitere Zugänge in die Stadt angelegt, um dem wachsenden PKW-Verkehr Rechnung zu tragen. Auf die Anlage von Stadttoren hat man dabei jedoch verzichtet. Die Stadt ist von einem Grabensystem umgeben, das von dem Flüsschen Mable gespeist wird.
Platz für Erweiterungen war nur außerhalb des 682 m langen und 487 m breiten Rechtecks der Stadtmauern vorhanden. Der Bahnhof, neue Wohn- und kleine Gewerbegebiete finden sich vorwiegend im Nordosten und Südwesten der Stadt.
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