Geschichte
Die erste Erwähnung von locus Rotmulte erfolgte im Jahre 800 als Besitz des Klosters Fulda. Um das Jahr 1300 gründete Graf Heinrich IV. von Henneberg-Hartenberg die heutige Stadt, etwa 1.000 Meter südwestlich der alten Siedlung. Der erste Nachweis der Stadtrechte stammt aus dem Jahr 1317. Im Jahr 1488 wurden die Stadtbefestigungen fertig gestellt. Im Jahre 1498 erhielt die Stadt die Marktrechte.
Ab 1572 gehörte Römhild zu Sachsen-Coburg, ab 1640 zu Sachsen-Altenburg und ab 1672 zu Sachsen-Gotha. Von 1680 bis 1710 war Römhild Residenz des Fürstentums Sachsen-Römhild. Nach dem Tod von Herzog Heinrich, dem einzigen Regenten des Fürstentums, kamen Stadt und Amt zu einem Drittel an Sachsen-Coburg-Saalfeld und zu zwei Dritteln an Sachsen-Meiningen, das 1826 auch das übrige Drittel übernahm.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1942 die noch nicht emigrierten Bewohner aus dem „Judenhaus“ Heurichstraße 8 in die Vernichtungslager des Ostens deportiert. An sie erinnert eine 1988 dort angebrachte Gedenktafel. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 250 Kriegsgefangene aus Polen im Steinbruch des Basaltwerkes schwerste Zwangsarbeit leisten. Seit 1943 wurden in einem „Arbeitserziehungslager“ etwa 600 „vertragsbrüchige fremdvölkische“ Zwangsarbeiter interniert, die ebenfalls im Steinbruch und im Forst arbeiten mussten. Es muss von mindestens 300 Todesfällen ausgegangen werden. Dazu gehörten 70 schwerkranke Häftlinge, die bei einem Todesmarsch im März 1945 in einem Stollen des Gleichberges, dessen Eingang zugesprengt wurde, ihrem sicheren Tod ausgesetzt wurden. Auf dem Städtischen Friedhof und am Osthang des Großen Gleichberges ruhen 169 Opfer, an die ein Mahnmal auf einem Ehrenhain erinnert.
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