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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
21:00
 
 
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Geschichte

Das Dorf Rohrbach ist wahrscheinlich nicht so alt. Seinen Namen verzeichnet erstmals ein Neustadter Erbbuch aus dem Jahre 1317. Dieses Buch enthält auch die erste Urkunde über Rohrbach. Bei der Jahreszahl 1329 ist vermerkt: „Die Gebrüder Füllbacher übergeben dem Kloster Sonnefeld vie Güter zu Kleingarnstadt, drei Hofstätten in Oberfüllbach, wie auch all' ihre Güter zu Rohrbach und Tenneich“. Diese Urkunde vermerkt auch das Dorf Tenneich. Es lag zwischen Oberfüllbach und Kleingarnstadt und ist wahrscheinlich im 15. Jahrhundert verwüstet worden. An dieses alte Dorf erinnern heute noch die Flurnamen Tännig oder Dähnig. In den Großgarnstadter Schulakten findet sich auch die Bezeichnung Dähnigbrünnlein für eine der Füllbachquellen.

Im Jahre 1349 erhielt das Kloster Sonnefeld von Gräfin Jutta von Henneberg die Vogtteiligkeit über das Dorf Rohrbach. Im Jahre 1366 vergrößerte Sonnefeld seinen Rohrbacher Besitz um ein weiteres Gut, welches es dem Rüdiger von Rohrbach abkaufte. Aus jener Zeit fehlt ein Erbbuch, so dass das weitere Schicksal dieser Güter unklar ist.

Das älteste Sonnefelder Erbbuch stammt aus dem Jahre 1514. Es sind sieben Anwesen angegeben, die dem Kloster Sonnefeld zehntpflichtig waren. In der Rohrbacher Flur war nur der sogenannte Baumacker zehntfrei.

Dieses Erbbuch enthält auch Angaben über die Höhe der Abgaben. So heißt es beispielsweise:

„Georg Knoch gibt von den vier Erbgütern, welche vorher Claus Geußen gewest sind: 5 Libra Landes-währung, 16 Käs, ein Schock und zehn Eier, vier Fastnachtshühner“.

Für das gleiche Gut mussten im Jahre 1646 ein Gulden und ein Pfennig bezahlt werden. Der Wert des Gutes betrug in jener Zeit 50 Gulden.

Nach der Säkularisation des Klosters Sonnefeld im Jahre 1525 kam Rohrbach mit anderen Besitzungen an Kursachsen. Später fiel es an die Pflege Coburg und nach dem Tode Herzog Albrechts im Jahre 1705 an Sachsen-Hildburghausen.

Schwer hatte das Dorf unter den umherziehenden Soldatenhaufen des Dreißigjährigen Krieges zu leiden. Vor allem Soldaten Wallensteins plünderten und brandschatzten die Ortschaft während der Belagerung der Veste Coburg. Als die in den Lahmwald geflohenen Einwohner wieder zurückkamen, fanden sie nur noch Ruinen und leere Ställe vor. Auch die Pest wütete in der Gemeinde. 1656 waren die Bewohner einer neuen Gefahr und Plage ausgesetzt. Wölfe und Bären bedrohten ihr Leben. Im kalten Winter dieses Jahres wurden mehrere dieser wilden Tiere erschlagen.

Mit der Rückführung des Amtes Sonnefeld im Jahre 1826 kam auch Rohrbach nach Coburg zurück.

Das Dorf war gegen Ende des 18. Jahrhunderts nicht einmal halb so groß wie heute. Im Jahre 1719 hatte es 19 Wohnhäuser. Auch 1753 wurden noch 19 Häuser angeführt. 1793 waren es schon 22 Feuerstätten. Faber beschreibt 1793 Rohrbach als „ein Dorf mit 90 Seelen, auch hinlänglicher Viehzucht und Anspann, einem Amtsschultheißen, pfarret nach Großgarnstadt (seit 1840 nach Seidmannsdorf), frohnt nach Coburg, hat aber keine Forst- noch andere Holzgerechtigkeit“.

Die Frohn wurde von den Frohnvierteln Wasungen und Frohnlach im Jahre 1804 für 16.000 Gulden abgelöst. Rohrbach musste dazu 2.005 Gulden beitragen.
Nach dem Rohrbacher Urbarium von 1820 bestand das Dorf aus 26 Häusern. Es waren dies die Anwesen Nr. 1 bis Nr. 26. Darunter befanden sich 12 Güter, 7 Sölden und 7 Tropfhäuser. Die letzteren waren ohne Grundbesitz.

Im Jahre 1820 hatte Rohrbach nur noch 50 Sümmern Hundshaber nach Coburg zu liefern. Für das Einsammeln erhielt der Schultheiß eine kleine Vergütung. Der Getreidezehnt stand dem Amt Sonnefeld zu. Dieses bezog auch den Blutzehnt. Diese Zehntpflicht bestand bis zum 31. Dezember 1851 und wurde durch die Kapitalsteuer abgelöst.

Sehr spät bekam Rohrbach die Schankgerechtigkeit. Im Jahre 1780 konnten die Rohrbacher zum ersten Mal ihr Dorfwirtshaus besuchen. Es war das Haus Nr. 4 (Olympiastraße 12), welches bis zum heutigen Tag eine Gastwirtschaft (durch Generationen der Familie Schreiner gehörend) beherbergt.

Rohrbach besaß allerdings weder die Brau- noch die Brenngerechtigkeit. In früheren Zeiten mussten die Rohrbacher zum Biertrinken in das nächste Dorf.

Viele tranken vor der Wirtshauseröffnung ihren selbstgebauten Wein. Die Bauern hatten ihre Weinberge am Ziegenrangen, dem Abhang, welcher sich von der Seidmannsdorfer Straße nach dem Dorf hinzieht.

Vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die Ortschaft eine bedeutende räumliche Ausdehnung. Zahlreiche Wohnhausneubauten gesellten sich zu den Bauernhöfen und Häusern der Arbeiter. Reibungslos vollzog sich die Eingliederung der Heimatvertriebenen.

Basierend auf dem Artikel Rohrbach (Grub am Forst) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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