Flagge von Frankreich

Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.05.2024
01:39
 
 
+
»
 

Geschichte

Roquebrune wird im Jahr 970 vom Grafen von Ventimiglia, Conrad I. gegründet, um die Westgrenze seines Territoriums an der einzigen Verbindung nach Westen (der alten römischen Via Julia Augusta) zu schützen. Sein ursprünglicher Name lautet Roccabruna (auf Mentonnais: Roucabruna), das bedeutet "Brauner Felsen". Die Bevölkerung ist, wie im benachbarten Monaco, ursprünglich ligurisch, auch wenn mit der Zeit zunehmend okzitanisch sprechende Zuwanderer den örtlichen Dialekt (eine Variante des mentonasque) beeinflussen und durchmischen.

Zu dieser Zeit umgibt die Festung die gesamte Siedlung. 1355 verkauft die Familie Vento Roquebrune, und der Ort wird für fünf Jahrhunderte Eigentum der Familie Grimaldi. Während dieser Zeit werden die Befestigungsanlagen erweitert. Im Jahr 1793 wird Roquebrune französisch. 1804 wird unter Napoleon  I. eine neue küstennähere Straße gebaut (die heutige Moyenne Corniche). 1814 gelangt Roquebrune wieder in monegassischen Besitz. Am 21. März 1848 proklamieren Roquebrune und Menton die unabhängige Republik der Freien Städte Menton und Roquebrune und stellen sich unter den Schutz des Königs von Sardinien. Mit Sardinien gelangen sie 1859 zum wiedervereinten Italien.
Der erste italienische König Viktor Emanuel I. übereignet 1860 die Grafschaft Nizza zusammen mit Savoyen endgültig dem französischen Staat (was von der Bevölkerung Nizzas in einem Plebiszit mit rund 25.000 gegen gerade einmal etwa 200 Stimmen gebilligt wird). 1861 verzichtet auch der monegassische Fürst Charles III. in einem Vertrag mit Napoléon III. für 4 Mio. Francs auf seine Ansprüche auf Roquebrune und Menton.

Das Cap-Martin, auf dem sich eine frühe Kirche befindet, ist zunächst dünn besiedelt, wird aber schon im 11. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Es gehörte zunächst zum östlich gelegenen Menton, der Grenzstadt zu Italien.

Ab Mitte des 19. Jh. wird mit Einrichtung der Bahnlinie auch dieser Küstenabschnitt als Feriendomizil zum Anziehungspunkt für bedeutende Persönlichkeiten: Elisabeth von Österreich verbringt im Hôtel du Cap Martin mehrere Monate ihrer letzten Lebensjahre. Eugénie, Witwe von Napoléon III. besitzt hier eine Villa. Auch das 20. Jahrhundert zieht Persönlichkeiten an: Le Corbusier baut ein Cabanon, einen minimalistischen Architekturentwurf. Coco Chanel kauft die Villa La Pausa, in der u. a. Winston Churchill regelmäßig zu Gast ist. Heute ist u.a. das belgische Königshaus Besitzer eine Villa auf Cap Martin.

Der Wechsel des Namens von Roquebrune zu Roquebrune-Cap-Martin spiegelt die zunehmende Urbanisierung der Côte d'Azur im 20. Jahrhundert.

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