Wirtschaft
Als erster bedeutender Betrieb siedelte sich in der Roßau (Liechtensteinstraße 43) 1718 die erste Porzellanmanufaktur an, die 1744 in kaiserlichen Besitz überging und dadurch stark expandieren konnte. 1754 wurde im Haus gegenüber eine Kattunfabrik eröffnet, die ab 1777 auch Wollsortieranlagen und Spinnmaschinen baute. Zum wichtigsten Handwerksberuf entwickelte sich in der Roßau ab dem späten 18. Jahrhundert jedoch die Sattler und Wagner. Da bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts an der Roßauer und Spittelauer Lände zahlreiche Schiffe anlegten und diese Schiffe mit Pferden auch gegen den Donaustrom gezogen werden mussten, entstand ein großer Bedarf an Geschirren, Sattelzeug und Seilen. Ein zusätzlicher Bedarf resultierte aus den zahlreichen Adelspalais, die Sattler und Wagner für ihre Kutschen benötigten. Dies führte dazu, dass sich ab dem Ende des 18. Jahrhunderts in der Roßau ein Zentrum des Wagenbaus entstand. 1845, zur Blütezeit dieses Handwerks arbeiteten etwa 30% der Wiener Sattler, rund 15% der Wagner, 42% der Wagenschlosser und 47% der Wagentischler im heutigen Bezirksgebiet. Insbesondere in der heutigen Porzellangasse lagen zahlreiche Wagner Betriebe. Die Porzellanfabrik, musste hingegen 1864 aufgrund der starken böhmischen Konkurrenz schließen. Erst 1923 wurde sie im Augarten neu gegründet (Porzellanmanufaktur Augarten).
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