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Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
01:32
 
 
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Roussillon (Vaucluse)

Roussillon ist eine Stadt in der Nähe des Luberon im Département Vaucluse im Süden Frankreichs. Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihre ockerhaltige rote Erde, die als Rohstoff zur Herstellung von Farben verwendet wird. Hier bauten bereits die Römer, die das Dorf vicus russulus (rotes Dorf) nannten, Ocker ab. Roussillon war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts Zentrum des Ockerabbaues. Heute existiert nur noch eine kleine Farbenmühle.

Die Weinberge im Umland von Roussillon gehören zur Appellation Côtes du Ventoux.

Zwischen 1942 und 1945 lebte Samuel Beckett in Roussillon und setzte der Stadt in seinem Theaterstück Warten auf Godot ein Denkmal, wenngleich in der deutschen Übersetzung zuweilen aus Roussillon Dürkweiler und aus dem Luberon der Breisgau wird, womit allerdings Wladimirs Hinweis "aber dort ist alles rot" seinen Bezug verliert.

Und noch durch ein anderes Buch wurde der Ort berühmt. 1950 kam der amerikanische Soziologe Laurence Wylie nach Roussillon und lebte ein Jahr lang hier, um die dörfliche Gemeinschaft zu studieren. Damals befand sich Roussillon ziemlich abseits der Zivilisation. Viele Häuser hatten weder eine Toilette noch Strom, und Kachelbäder kannten die Einwohner nur aus dem Kino. Aus seinen Beobachtungen machte Wylie ein Buch mit dem Titel „Dorf in der Vaucluse“. Er nannte dieses Dorf offiziell Peyrane, gemeint war aber Roussillon.

In der Wissenschaft gilt dieses Buch seit langem als Standardwerk über das Leben in der französischen Provinz vor der Industrialisierung und vor dem Fernsehen. Damals galten z. B. zwei bestimmte Familien des Dorfes als schamlos, weil sie ihre Fensterläden am Tag nicht geschlossen hielten (Kölner Stadt-Anzeiger vom 31. August 1994, S. 39, Artikel von Michael Bengel ). Heute zählt das Dorf mehr als 120.000 Besucher jährlich und der Tourismus bestimmt das Leben der Gemeinde.

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