Geschichte
Rrëshen ist eine junge Stadt, die auf Karten aus den 1920ern nur als kleines Dorf verzeichnet ist. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in der Mirdita keine Stadt. Das Zentrum der Region war Orosh. Hier trafen sich einerseits die Familienoberhäupter der Mirditen zu Beratungen, einer Art Landsgemeinde bzw. Thing. In Orosh wohnte der Kapedan (Kapitän), der Anführer der Mirditen, und existierte eine Abtei, aus der das heutige Bistum Rrëshen hervorgegangen ist. Die Kommunisten kämpften gegen die Clan-Struktur der Nordalbaner, entmachteten den Kapedan und schlossen die Kirchen. Als neues Zentrum der Region schufen sie Rrëshen, das weniger abgelegener war. Die ganze Region wurde industrialisiert. Westlich von Rrëshen wurden in Rubik, das heute die zweitgrößten Ortschaft in der Mirdita ist, ein Bergwerke und eine Kupferfabrik gegründet; im Osten entstand die Bergwerkstadt Kurbnesh. Auch in Rrëshen entstanden im Zusammenhang mit dem Bergbau Fabriken.
Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Albanien stehen die Fabriken und die meisten Bergwerke still. Viele Einwohner mussten in die Zentren des Landes oder ins Ausland ziehen. Im Rahmen der Landflucht aus den Bergdörfern wuchs aber auch Rrëshen weiter an, obwohl die Stadt kaum wirtschaftliche Perspektiven bieten kann.
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