Geschichte
Das heute Rüterberg genannte Dorf wurde 1340 erstmalig erwähnt. 1896 und 1903 entstanden am Ostende des Ortes zwei Ziegeleien. 1938 wurde das Dorf von Wendisch-Wehningen-Broda-Sandwerder in Rüterberg umbenannt. Mit Ende des zweiten Weltkrieges wurde das in der sowjetischen Besatzungszone befindliche Rüterberg ein Grenzdorf zur britischen Besatzungszone. Seit 1952 erfolgten Maßnahmen zur Grenzsicherung, so wurden unter anderem eine Sperrzone eingerichtet, die Passierscheinpflicht eingeführt und ein Grenzzaun entlang des Elbeufers errichtet. Im Zuge der Aktion Ungeziefer kam es zur Zwangsumsiedlung mehrerer Familien ins Hinterland. 1961 wurden im Rahmen der „Aktion Festigung“ 26 Grundstücke eingeebnet und die Grenzanlagen am Elbeufer befestigt.
1966 kam es zur Schlacht von Gorleben, in der die Bundesrepublik Deutschland und britische Streitkräfte den westlichen Hoheitsanspruch auf die volle Breite der Elbe demonstrierten, die DDR hingegen beharrte auf ihrem Standpunkt, dass die innerdeutsche Grenze in der Mitte des Flusses verlief. In Folge wurde 1967 ein zweiter – innerer – Grenzzaun entlang der Elbe und somit um Rüterberg errichtet. Das Dorf war dadurch von der DDR selbst abgeschnitten. Nur durch ein bewachtes Tor konnten die Bewohner ihr Dorf nach Vorlage des Passierscheins verlassen oder betreten. Besucher konnten nicht empfangen werden. In den Nachtstunden zwischen 23 und 5 Uhr war ein Passieren nicht möglich. Der Ortsteil Broda und mit ihm zwei Ziegeleien und ein Sägewerk wurden 1981 abgetragen. Erhalten blieb lediglich ein Beobachtungsobjekt der Grenztruppen. Noch 1988 wurde der innere Grenzzaun für elf Millionen Mark stabilisiert. Diese Baumaßnahmen wurden von einem Mann zur Republikflucht genutzt. In der Folge wurden Stolperdrähte und Hundelaufanlagen errichtet. Die Einwohnerzahl Rüterbergs sank von 1961 bis 1989 von etwa 300 auf 150.
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