Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt erfolgte im Jahre 1159 in einer Belehnungsurkunde, in der ein Edelherr Siegfried von Runkel als Zeuge auftritt. Vermutlich war dieser Siegfried der Erbauer der Burg Runkel. Spätestens 1230 besaß die Burg eine Kapelle, die damit der erste Runkeler Kirchenbau war. 1288 wurden die Herrschaften Runkel und Westerburg nach jahrelangem Familienstreit getrennt. 1440 begann der Bau der Lahnbrücke, der wegen Auseinandersetzungen zwischen der Runkeler und der Westerburger Linie bis 1448 dauerte.
1543 beherbergte die Burg Runkel Melanchton als Gast des Grafen Johann IV. von Wied. 1568 wurde die Reformation eingeführt. 1622 kam es zu einer erneuten Familienspaltung, als Graf Hermann II. zu Wied seinen jüngeren Bruder Philipp Ludwig aus der Herrschaft und von der Burg Runkel vertrieb. 1634 wurden Stadt und Burg im Dreißigjährigen Kriege von den Truppen des Grafen Isolani weitgehend zerstört. 1649 folgte der Wiederaufbau der Wohngebäude der Burg als Schlossanlage. 1791 erhielt Friedrich Ludwig, der Letzte der Linie Wied-Runkel, die Fürstenwürde. 1796 kam es in Runkel zu Straßenkämpfen, als Truppen des Landgrafen von Hessen-Darmstadt Besatzungssoldaten des revolutionären Frankreich aus der Stadt vertrieben.
1806 fiel der rechtslahnige Teil der Herrschaft Runkel, und damit auch der rechtslahnige Teil der Stadt Runkel, an das Herzogtum Berg. 1824 erlosch mit dem Tod von Fürst Friedrich Ludwig die Wied-Runkelsche Linie. Damit fielen Herrschaft und Stadt Runkel an Wied-Neuwied.
Weinbau ist in Runkel ab 1270 nachgewiesen. 1929 wurde der Anbau wegen des Befalls durch die Reblaus und eines kalten Winters aufgegeben. Zuletzt umfasste die Anbaufläche 35 Hektar. 1860 wurde die erste Runkeler Sparkasse unter dem Namen "Vorschuss-Verein" gegründet. Seit 1914 gibt es eine zentrale Wasserversorgung im Stadtgebiet.
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform schlossen sich die bis dahin selbständigen Gemeinden Steeden, Ennerich und Schadeck am 1. Dezember 1970 und Arfurt, Eschenau, Hofen und Wirbelau am 31. Dezember 1970 mit der Stadt Runkel zusammen, die Gemeinde Dehrn wurde am 1. Juli 1974 durch Landesgesetz eingemeindet.
Der am frühesten erwähnte heutige Stadtteil ist Ennerich, das in einer Urkunde von 790 verbürgt ist.
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